Flussseeschwalbenkolonie hat sich stark vergrößert
60 Paare brüten auf Brutinsel im Pötenitzer Wiek – Senator Möller besichtigt die Kolonie
Die neu entstandene Brutkolonie der Flussseeschwalbe, die sich vor drei Jahren auf der mit Mitteln des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums geschaffenen Brutinsel in der Pötenitzer Wiek angesiedelt hat, hat sich nach den neuesten Zählungen durch Mitglieder des betreuenden Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer gegenüber dem Vorjahr noch einmal bedeutend vergrößert. Aktuell brüten 60 Paare der zierlichen Möwenverwandten auf dem 1200 Quadratmeter großen Eiland.
Nachdem die Seeschwalben Ende April aus ihrem Winterquartieren in den Küstengewässern des tropischen und südlichen Afrika heimgekehrt waren, entdeckten die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde Lübeck bei einer gemeinsamen Kontrollfahrt mit dem Vereinsboot „Hyla“ am 15. Mai bereits die ersten Gelege. Am 14. Juni fanden sich 60 Brutpaare; die ersten Jungen waren in mehreren Gelegen bereits geschlüpft. Auch in diesem Jahr werden die Jungvögel mit Alu- Ringen der Vogelwarte Helgoland versehen, um deren Wanderverhalten dokumentieren zu können.
Um eine für die Seeschwalben störungsfreie Kontrolle zu gewährleisten, wurde das Vereinsboot mit einem Tarnverdeck versehen, aus dem heraus aus nächster Nähe Beobachtungen des Familienlebens und Sozialverhaltens in der Seeschwalbenkolonie möglich sind. Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. bietet solche Beobachtungsfahrten mit der „Hyla“ auch für interessierte Gruppen (max. 12 Personen) an.
Aktuell fliegen die Seeschwalbeneltern unermüdlich mit kleinen Fischen wie Stichlingen und Heringsbrut heran, um ihre Jungen zu füttern, damit diese nach Ablauf von vier Wochen flügge sein können. Nach einigen Wochen, in denen der Nachwuchs auf Übungsflügen mit den Eltern das selbständige Fischen lernt, indem sie sich kopfüber ins Wasser stürzen, sind die Jungvögel dann ab August bereit, den langen Zugweg nach Süden allein anzutreten.
Am 28. Juni 2012 wird sich Lübecks Umweltsenator Bernd Möller selbst von diesem ersten beeindruckenden Erfolg des von ihm herausgegebenen „Strategiekonzeptes zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Lübeck“ von Bord der „Hyla“ aus überzeugen.