Lübeck braucht komplett neue Radwege

Die unabhängige Bürgervereinigung Lübecker BUNT spricht sich für die komplette Neuplanung eines effizienten, komfortablen und sicheren Radwegenetzes in Lübeck aus. „Nur so können wir es schaffen, die Bürger vom Auto aufs umweltfreundliche Radfahren zu bringen“, sagt BUNT-Vorsitzende Dr. Hildegund Stamm (Foto).„Kommt man mit dem Fahrrad aus dem Urlaub zurück, merkt man an den miserablen Straßen sofort, dass man wieder in Lübeck ist. Nirgendwo scheinen die Radwege so vernachlässigt zu sein wie bei uns. Muss das sein?“, fragt das BUNT-Bürgerschaftsmitglied.

„Wir glauben nein!“, sagt Stamm. Lübeck habe ein ideale Geländeausstattung und sei gemessen an der Fläche eine der größten deutschen Städte. Dies seien ideale Voraussetzung für eine „Modellstadt des Fahrradverkehrs“, in der eine umweltfreundliche, gesundheitsfördernde und sozialverträgliche Alltagsmobilität gelebt werde. „Doch wie ist die Realtität bei uns?“, fragt Stamm. „Lübeck schläft und macht aus seinem Potential nichts!“
Was zeichnet eine fahrradfreundliche Stadt aus – wie Houten in Holland oder Münster in Westfalen? Dort sind Radwege deutlich getrennt von den lärmenden Autostraßen. Stress zwischen Autofahrern, Radlern und Fußgängern gibt es kaum, weil man sich nicht in die Quere kommt. Radler und Fußgänger können gefahrlos und komfortabel am Verkehr teilnehmen. An den wenigen Kreuzungspunkten, haben Radler gegenüber Autos Vorrang. Sie werden in der Regel durch Unterführungen und über Fahrradbrücken geleitet und über breite, mehrspurige Trassen geführt, die nicht straßenbegleitend sind, sondern ein eigenes Netz bilden.

„Wollen wir in Lübeck die autofahrende Bevölkerung für das umweltverträglichste Verkehrsmittel überhaupt – das Fahrrad – begeistern, müssen zunächst einmal Radwege her, die ein zügiges und stressfreies Vorankommen ermöglichen“, sagt die BUNT-Vorsitzende. Wer ehrlich sei gebe zu, dass Lübeck noch einmal von vorne anfangen müsse. Denn es gebe „keinen einzigen Meter“ Radweg in Lübeck, der den hohen holländischen Standards genügen könne. „Das muss sich dringend ändern!“, fordert BUNT.

Quelle/Foto: Lübecker BUNT