Meinung: Ersatz- und Stadtverkehr HL-Travemünde: Leider zum Abgewöhnen!
Auf einen Nenner gebracht: Peinlich! Was gestern DB/Autokraft und Stadtverkehr Lübeck nach und von Travemünde ihren Kunden zugemutet haben, ist keinen Service-Pluspunkt wert. Zeiten, als die LVG und Bahn dem Verkehrsaufkommen entsprechend Zusatzbusse eingesetzt haben, sind wohl vorbei. Privatisierung und damit Profitdenken hinterlassen immer mehr Spuren. Teurer ja – besser nein! Genauer: sehr viel schlechter als je zuvor!
Foto ( RB): Bitte Anzeige am ZOB HL auch vor Abfahrt Schienenersatzverkehr -„Travemünde“! Deutsche Bahn
Da stand gestern gegen 14.50 Uhr ein DB-Ersatzverkehr-Bus nach Travemünde am ZOB. Glücklich die Anreisenden der DB, die diesen Bus (noch) bekamen – oder in diesen überhaupt noch hinein passten. Die „schlauen“ Lübecker, die die ebenfalls volle „40“ kurz zuvor mieden, fanden im Autokraft-Bus zuvor noch Platz. Unsicherheit bei den Wartenden: Angezeigt war „Ersatzverkehr“ aber wohin? Nach Travemünde? Die Fahrertür war zwar offen, war aber unbeaufsichtigt, weil der Fahrer mit dem Kollegen vom Flughafen-HH-Bus kommunizierte. Dessen Busmotor stieß dazu viele Minuten munter Abgase in die Umwelt. Die Fahrgäste mussten sich also gegenseitig informieren, zumal das Fahrtziel „Travemünde“ erst bei Abfahrt geschaltet wurde.
Nach dem Ansturm der Umsteiger aus den DB-Zügen war rasch weder Platz für weitere Fahrgäste noch Gepäck. Am Wochenende und dazu „mit Sonnenschein“ ein einziger Bus: Damit absolut keine Weitsicht . Fazit also: Kein Service-Interesse. Sollen die Bahnkunden doch sehen, wie sie nach Travemünde kommen. Und wer später dachte, die Haltestelle „Skandinavienkai“ käme noch, hatte Pech. Diese wie andere Haltestellen-Hinweise rief der Fahrer erst nach Abfahrt von der jeweiligen Haltestelle ab.
Lübecker Stadtverkehr
Nicht viel besser der Lübecker Stadtverkehr. Da hatte man am Lübecker ZOB noch Glück um diese Zeit, weil man zwischen den Linien 30 und variieren konnte. Aber beispelsweise Chaos gegen 16.15 Uhr am ZOB Travemünde Strandbahnhof. Da besaß der Lübecker Stadtverkehr gar die „Frechheit“, die Linie 30 lediglich als „Klein-Bus“ einzusetzen. Am Fährbahnhof hieß es letztlich „zurückbleiben“. Viele auch ältere und behinderte Leute standen im Gang. Wenn denn der Busfahrer zuvor darauf hingewiesen hätte, dass gegen 17.30 Uhr wieder ein Zug nach Lübeck fahren würde, wären am Haltepunkt „Hafen“ sicher viele Passagiere umgestiegen. Tja – und dann hätte es sogar mehr Platz für Zusteigende am Fährbahnhof gegeben.
Tipp für die zertifizierte Service-Initiative Stadtverkehr: Nehmen Sie die Aufkleber ab. Ob die Fahrer Jackett und Krawatte „anhaben“, interessiert niemanden. Zeigen Sie wieder Interesse am Kunden. Gehen Sie auf die Erfordernisse ein – auch kurzfristig. Der Kunde fühlt sich nämlich längst ver……! Vor allem, wenn ständig die Fahrpreise erhöht werden. Auch indirekt – wie der Entfall der Mitnahme des zweiten Erwachsenen auf der Monatskarte am Wochenende. Das war auch eine Verteuerung!
Irgendwann ist der Stadtverkehr dann vielleicht wirklich „Service nah“. Aber bitte erst dann der Aufkleber…
Appell an Fahrgäste: Beschweren Sie sich auch wiederholt; lassen Sie sich Derartiges nicht gefallen. Von selbst ändert sich absolut nichts. Und die Verantwortlichen fahren wohl nur ihr „Auto“ – sonst würde solches nicht passieren.