FREIE WÄHLER: Blitzerstandorte im Internet veröffentlichen
Die Fraktion FREIE WÄHLER in der Lübecker Bürgerschaft greift die damals von Senator Bernd Möller (Grüne) gestartete, nun bereits einige Monate zurückliegende Diskussion um Blitzeranlagen in Lübeck erneut auf. Das FREIE WÄHLER Bürgerschaftsmitglied Thomas Misch fordert die Verwaltung auf, die Standorte von ortsfesten und auch teilweise die variierenden Standorte von mobilen Blitzeranlagen im Internet zu veröffentlichen.
„Die Ankündigung der Kontrollen soll nicht das Umgehen möglich machen, sondern
zum besonders vorschriftsmäßigen Fahren auf den betroffenen Strecken motivieren.
Wie die Verwaltung zuletzt vor einigen Monaten beteuerte, geht es ihr mit den
Geschwindigkeitsmessungen nicht um die umgangssprachliche „Abzocke“, um
kommunale Kassen zu füllen, sondern um Verkehrssicherheit und Lärmschutz. Diese
beiden Aspekte werden durch eine angemessene Veröffentlichung nicht negativ
beeinflusst, im Gegenteil, das konkrete Wissen um die Gefahr der Kontrolle wird
zuträglich für das Fahrverhalten sein. Die Internetveröffentlichung hat einen ähnlichen
Effekt, wie die von der Lübecker SPD geforderten Hinweisschilder vor den ortsfesten
Anlagen.“ erklärt Thomas Misch den für Lübeck neuen Vorschlag.
Die klassischen Hinweisschilder waren an rechtlichen Bedenken der Verwaltung vorerst
gescheitert. Solche Hinderungsgründe können für die Internetankündigung nicht
bestehen. Der Landkreis Cloppenburg, das Ordnungsamt Düsseldorf, die
Stadtverwaltung in Köln und viele Andere veröffentlichen beispielsweise bereits ihre
Geschwindigkeitsmessungen. „Teilweise gibt es über die bloße Ankündigung des
Standorts hinaus spannende Infos, wie z.B. die am Standort zugelassene
Geschwindigkeit. In Karlsruhe wird eine Statistik von Messungen und dem Anteil der
bestandenen Kontrollen angeboten.“ berichtet Thomas Misch begeistert.
Die Fraktion FREIE WÄHLER hofft Innensenator Bernd Möller (Grüne) als Verbündeten
für die neue Informationskultur zu gewinnen und die Autofahrer, nach der zuletzt sehr
turbulenten Blitzerdiskussion, mit Verwaltung und Politik etwas zu versöhnen.