LGS: Organspendesommer 2008 geht mit einem Lichterfest zu Ende
Alle Bürger werden zu einer abschließenden Lichteraktion des Organspendesommers 2008 am 14. September um 17 Uhr auf dem Schleikanal der Landesgartenschau in Schleswig eingeladen. Die Schirmherrin der Aktion Dr. Gitta Trauernicht hat bereits ihre Teilnahme zugesagt. Hier weitere Informationen: (Foto LGS)
Über 4.000 Spenderorgane werden nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) jedes Jahr in Deutschland transplantiert. Gleichzeitig warten aber immer noch über 12.000 Patienten auf ein lebensrettendes Herz, eine Lunge, eine Leber, eine Niere oder eine Bauchspeicheldrüse. Allein in Schleswig-Holstein warten noch fast 500 Menschen auf eine solche Operation. Auf diesen Missstand hat der Verein Transplantationsbetroffene Schleswig-Holstein (TbSH) seit Mai 2008 mit einer Vielzahl von Veranstaltungen hingewiesen.
Günther Schulz, Vorsitzender des TbSH: „Umfragen zeigen, dass die Menschen dem Thema Organspende umso positiver gegenüberstehen, je besser sie informiert sind. Mit dieser Kampagne erreichen wir viele Menschen und möchten sie motivieren, sich mit dem Thema Organspende zu befassen.“
Die Schirmherrin der Veranstaltungsreihe Frau Dr. Dr. Gitta Trauernicht, Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein, wird am Sonntag bei der Lichteraktion in Schleswig anwesend sein. Bei dieser Gelegenheit betonte die Ministerin den Ernst der Lage: „Im ersten Halbjahr 2008 ist die Zahl der Organspender bundesweit erneut deutlich gesunken. In Schleswig-Holstein konnten wie bis Ende August dieses Jahres zwar einen leichten Anstieg der realisierten Organspenden verzeichnen, dies ist jedoch noch immer zu wenig und kann den Bedarf bei weitem nicht abdecken. Wir gemeinsam müssen bei den Menschen weiter um Vertrauen werben. Dafür sind die Aktionen im Rahmen des Organspendesommers ein wichtiger Beitrag. Ich danke Ihnen deshalb sehr für Ihr Engagement. Unser gemeinsames Ziel ist, dass möglichst viele Menschen sich mit dem Thema Organspende beschäftigen, sich für eine Spende entscheiden und einen Spenderausweis bei sich tragen.“ Auch Dennis Wilms, Moderator von (W) wie Wissen, seit über 10 Jahren Träger eines Organspendeausweises, setzt sich für eine breite Information der Öffentlichkeit ein und wird an der Veranstaltung teilnehmen.
Was Viele nicht wissen: Liegt kein Organspendeausweis vor, auf dem der eigene Willen dokumentiert ist, müssen im Fall eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung die Angehörigen entscheiden. Für die Familie ist es belastend, dies in einer so schwierigen Situation tun zu müssen. Neben der Entscheidung für oder gegen eine Organspende kann auf dem Ausweis aber auch festgehalten werden, dass im Todesfall nur bestimmte Organe entnommen werden dürfen oder einzelne Organe von einer Organspende ausgenommen sind. Den etwa scheckkartengroßen Ausweis sollte man zusammen mit dem Personalausweis oder dem Führerschein bei sich tragen. Das ist besonders im Ausland wichtig, wo oftmals andere gesetzliche Regelungen gelten. Die Daten werden in Deutschland übrigens nirgendwo registriert. Ändert sich die Meinung zur Organspende, genügt es, den alten Ausweis zu vernichten und einen neuen auszufüllen.
Die Entscheidung jedes Einzelnen bestimmt das Schicksal von Patienten: Ein Einzelner, der sich zur Organspende bereiterklärt, schenkt im Durchschnitt drei schwerkranken Menschen ein neues Leben.
Die Lichteraktion auf dem Schleikanal der Landesgartenschau wird mit fast 500 Kerzen an die Wartelistenpatienten erinnern. Frau Dr. Trauernicht, wird zum Abschluss des Organspendesommers an deren Schicksale erinnern und unterstützt mit Ihrem Engagement das Thema Organspende.
Weitere Informationen zum Organspendesommer 2008, zur Organspende und den beteiligten Partnern gibt es im Internet unter www.tbsh.de.