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Politik & Wirtschaft

FDP Lübeck : Schlechte Politik für Jugendliche

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„Die bildungspolitischen Rahmenbedingungen sind katastrophal,“ stellt Wolfgang Drozella, sozialpolitischer Sprecher der FDP Lübeck, fest.

Foto: Wolfgang Drozella
Der konjunkturelle Aufschwung der vergangenen drei Jahre schlägt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt positiv nieder. Die Zahl der Ausbildungsplätze im Land steigt laufend. „Auffallend ist aber, dass in den nicht-handwerklichen Ausbildungsberufen bei Weitem nicht genügend Bewerber gefunden werden. Verschiedene Betriebe haben einen doppelt bis dreimal so hohen Bedarf an Auszubildenden, als es Bewerber gibt“, merkt Wolfgang Drozella, sozialpolitischer Sprecher der FDP Lübeck, kritisch an.

Immer mehr Betrieben gelingt es mittlerweile nicht mehr, geeignete Auszubildende zu finden. Einzelne zweifeln sogar schon daran, überhaupt neue Lehrlinge einstellen zu können. Und die Begründung bei den Unternehmen ist fast immer die Gleiche: Es werden nicht ausreichend qualifizierte Bewerber gefunden, die die gestellten Anforderungen erfüllen.

Die schulischen Leistungen der Jugendlichen, insbesondere an den Haupt- und Realschulen, sind für Drozella zum großen Teil „dramatisch schlecht“. „Eine gute Schulbildung ist der wichtigste Schlüssel zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze. Doch die Bildungspolitik der vergangenen 20 Jahre hat kläglich versagt. Die SPD-Bildungspolitik hat es nicht geschafft, die Schülerinnen und Schüler ausbildungsfähig zu machen“, kritisiert der Liberale. Es nütze nichts, mit zahlreichen Projekten an den Symptomen herumzudoktern, wenn man die Ursachen nicht bekämpft. „Es nützen keine Forderungen von SPD und Gewerkschaften nach Ausbildungsplatzabgaben. Es nützt kein Ausbildungsbonus von Bundesarbeitsminister Scholz. Denn was hat ein Arbeitgeber von 6000 Euro staatlicher Förderung, wenn er einen Lehrling einstellt, der nicht in der Lage ist, einfachste Rechenoperationen durchzuführen oder der deutschen Sprache nicht mächtig ist? Und auch die Nachqualifizierungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit, die die Beitragszahler im Übrigen allein im Jahr 2007 349 Millionen Euro gekostet haben, können die Defizite nicht ausgleichen“, so Drozella weiter. Nach seiner Auffassung hätte man die 349 Millionen Euro an die Schulen gegeben müssen.

Neben der mangelhaften schulischen Qualifikation ist es für den FDP-Politiker eine traurige Tatsache, dass es den Jugendlichen oftmals auch an sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft fehlt. Auch das ist nach Drozellas Meinung eine direkte Konsequenz der Schulpolitik. „Wenn im derzeitigen sozialdemokratischen Bildungssystem Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft eher bestraft als belohnt werden und wenn Gleichmacherei wichtiger ist als individuelle Förderung, dann dürfen sich Politiker über die derzeitige Situation auch nicht beschweren. Ziel verantwortungsvoller Politik muss es sein, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass den jungen Menschen eine Perspektive ermöglicht wird, um am Berufsleben teilzuhaben. In der Gesellschaft wird nicht nur der materielle Wohlstand durch den Erfolg in der Erwerbsarbeit bestimmt, sondern auch Selbstwertgefühl und Anerkennung durch andere. Und eine solide Berufsausbildung ist für die meisten Menschen einer der entscheidenden Schritte auf dem Weg in ein erfolgreiches Berufsleben. Und diese Chance wird den jungen Menschen nicht immer gegeben“, erklärt Wolfgang Drozella.

Quelle: FDP Llübeck