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Syrische Christen fühlen sich allein gelassen

Nachrichten aus der verfolgten Kirche – 10/12/2012 Syrische Christen fühlen sich allein gelassen – – Einheimischer Christ: „Nicht die Situation soll bestimmen, wie wir leben.“(Open Doors) – Die Lage in Syrien wird für die verbleibenden Christen immer besorgniserregender. Sie fühlen sich zunehmend vom Rest der Welt vergessen, während die Gewalt in ihrem Land weiterhin sehr präsent ist. Die Folgen des Bürgerkrieges sind auch in ihrem Alltag zu spüren: Lebensmittelknappheit und steigende Preise sind ebenso ein Problem wie Stromausfälle und zerstörte Wasserleitungen.Ein syrischer Kontaktmann* schilderte gegenüber dem christlichen Hilfswerk Open Doors das Ausmaß der Zerstörung in seiner Heimatstadt Aleppo: „In den letzten Woche kam es zu extremer Gewalt, die zu großen Schäden in Aleppo geführt hat. In der Altstadt, manchen Stadtvierteln und einigen umliegenden Dörfern ist eine Menge zerstört.“ Ein Pastor* berichtete von zwei schweren Bombenanschlägen nur 100 Meter von seinem Haus entfernt. Dabei wurden das Dach und mehrere Fenster eines anliegenden Kirchengebäudes beschädigt. Zwar ist das Hilfswerk weiterhin in Syrien aktiv, musste aber aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs einige laufende Projekte einstellen.

Weit über eine Million Binnenflüchtlinge

Open Doors schätzt, dass die Anzahl der Binnenflüchtlinge höher ist, als zunächst angenommen. Der Kontaktmann sprach davon, dass „allein aus Homs und den umliegenden Dörfern etwa 275.000 Menschen geflohen sind.“ Die „Deutsche Welle“ schätzt die Gesamtzahl der Binnenflüchtlinge auf weit über eine Million.

Unter ihnen sind zahlreiche Christen, die ihre Wohnungen und Häuser verloren haben. „Für die Rebellen ist es leicht, ihre Wohnungen zu beschlagnahmen, da die Christen die einzigen sind, die sich nicht wehren oder ihr Grundstück mit Waffen beschützen“, erklärte der Mann aus Aleppo. „Wenn die Rebellen also einen geeigneten Platz zum Kämpfen suchen, wählen sie zuerst die Wohnungen und Häuser der Christen.“

Trotz andauernder Unruhen: Christen lassen sich nicht unterkriegen

„Kirchen in Aleppo versuchen weiterhin Gottesdienste zu veranstalten“, berichtete eine vertrauliche Quelle gegenüber Open Doors. „Aber es gehen nicht viele Menschen zur Kirche, weil es auf der Straße einfach zu gefährlich ist.“

Die Christen lassen sich trotz der dramatischen Entwicklungen nicht unterkriegen. Ein libanesischer Pastor musste in seinem Land durch eine ähnlich schwierige Situation gehen. Sein Motto aus dieser Zeit dient nun einigen syrischen Christen als Vorbild: „Unsere Treue gilt Jesus Christus, unsere Unterwerfung dem Gesetz des Landes und unsere Liebe allen.“ Ein Christ* aus Aleppo ergänzte: „Nicht die Situation soll bestimmen, wie wir leben. Wir vertrauen darauf, dass Jesus uns am Leben hält, damit wir für ihn leben können.“ Er wies darauf hin, dass etliche Christen versuchten, den Flüchtlingen zu helfen. Open Doors unterstützt diese Hilfe in einigen Städten und bittet weiterhin um Gebet für die bedrängten Christen und alle Hilfsbemühungen.

*Namen aus Sicherheitsgründen ungenannt

Weitere Informationen über Syrien und die Situation der einheimischen Christen finden Sie hier