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Kultur & Wissenschaft

Konstituierende Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde, Erste Nordkirchensynode mit feierlichem Gottesdienst eröffnet

Lübeck-Travemünde (zab). Mit einem Gottesdienst in der St. Lorenz-Kirche in Lübeck-Travemünde ist heute (15. November) die erste Tagung der ersten Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) eröffnet worden. 156 Synodale wurden feierlich auf ihr Amt verpflichtet. Am Nachmittag wird das Kirchenparlament aus seiner Mitte das Präsidium wählen, bestehend aus einem oder einer Präses und zwei StellvertreterInnen. Am Abend wird Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig zur Synode sprechen. Bis Sonnabend stehen weitere Wahlen und einige Kirchengesetze auf der Tagesordnung der Synode.Der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich, erinnerte in seiner Predigt mit Blick auf die Speisung der 5000 an die Entstehungsgeschichte der Nordkirche. Er wies darauf hin, „was wir in der Nordkirche haben und zu bieten haben – angefangen bei jedem Gottesdienst, der in einer Kirche oder Kapelle zwischen Amrum und Anklam gefeiert wird, bis zu den Krankenhäusern und Pflegestationen der Diakonie in unseren drei Bundesländern. Hilfen für Menschen mit Suchtproblemen und Hilfe für Flüchtlinge, die auch in unserem Land noch auf der Flucht sind. Beeindruckende Kirchräume und beeindruckende Chöre, die diese Räume mit Klang und Gotteslob füllen“. Vor allem aber seien es die vielen Menschen, die sich für unsere Kirche und in unserer Kirche engagieren. „So viele sind dabei und bringen sich ein“, so Bischof Ulrich, „so viele engagieren sich und stellen Zeit und Kraft zur Verfügung – nicht zuletzt Sie, liebe Synodale, wofür ich an dieser Stelle herzlich Dank sagen möchte. Synode werden Sie mit der heutigen konstituierenden Tagung – wörtlich: syn odos – ein gemeinsamer Weg – gemeinsam unterwegs unter Gottes Wort, wie damals die Menschen, die gestärkt waren durch Wort und Brot und Gemeinschaft. Und sich dann auf den Weg gemacht haben, um etwas davon in die Welt zu tragen. Um Verantwortung zu übernehmen dafür, dass das Teilen nicht vergessen wird. Dass die Erinnerung an die erlebte Gemeinschaft nicht verblasst, sondern zum Hoffnungszeichen für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt wird“.

Die Nordkirche war Pfingsten aus den ehemaligen Landeskirchen von Nordelbien (Hamburg und Schleswig-Holstein), Mecklenburg und Pommern entstanden. Das neue „Kirchenparlament“ besteht aus 97 ehrenamtlichen und 16 hauptamtlichen Mitgliedern sowie 39 Pastorinnen und Pastoren und den vier Professoren aus den Evangelischen Theologischen Fakultäten. Die Nordschleswigsche Gemeinde in Dänemark sowie die Evangelische Jugend entsenden weitere acht Mitglieder, die zwar Antrags- und Rederecht, jedoch kein Stimmrecht inne haben. Die Mitglieder der Landessynode wurden für jeweils sechs Jahre gewählt, berufen oder entsandt.

Die Nordkirche wird gemeinsam durch die Landessynode, die Kirchenleitung und den Landesbischof beziehungsweise die Landesbischöfin geleitet. Die Landessynode ist die erste dieser drei Institutionen, die auf Grundlage der neuen Verfassung ihre Arbeit aufnimmt.