Scandlines Verkauf
Goldgrube oder Schrott? Fehmarn: Laut Meldungen in der Presse, soll die Reederei Scandlines mit ihren beiden Fährlinie über den Fehmarnbelt und zwischen Rostock und Gedser verkauft werden. Die Preisfrage bei diesem Verkauf ist im buchstäblichen Sinne des Wortes: „Kommt der Tunnel unterm Belt oder kommt er nicht?“ Und falls er überhaupt gebaut werden sollte, wann wird er fertig? Bis der Tunnel zur Fähren-Konkurrenz wird, bleibt vor allem die Fährverbindung über den Fehmarnbelt eine Goldgrube. Ein riskantes Geschäft für den Käufer? So wie die Aussichten für den Tunnelbau stehen, wohl eher nicht. Was immer vom Vorhabenträger verschwiegen wird: DerTunnel bleibt eine gutachterlich nachgewiesene volkswirtschaftlich unrentable Investition. Dass eine Neubewertung des Projekts seitens der dänischen Regierung und unserer Landesregierung nicht erwünscht ist, ist kein Anzeichen dafür, dass der Tunnel in volkswirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht ein Selbstläufer sein wird. Eher scheuen offenbar die Politiker davor, den Bürgern reinen Wein einzuschenken. Für sie ist es immer schmerzlich, wenn sie sich von Illusionen verabschieden müssen. Wenn Dänemark weiterhin Baukostenzuschüsse aus Brüssel benötigt – erhofft werden 10 % der Baukosten – wird die Regierung an einer Neubewertung des Gesamtvohabens nicht vorbei kommen. Darauf wird die EU-Kommission laut EU-Haushaltsordnung bestehen müssen. Und das Ergebnis einer solchen Machbarkeitsprüfung dürfte höchstwahrscheinlich negativ ausfallen, so wie schon früher.
Gute Aussichten also für den Käufer von Scandlines: Die Goldgrube dürfte ihm erhalten bleiben!