Linke kämpft weiter gegen Schulreform
Die Fraktion DIE LINKE in der Lübecker Bürgerschaft kämpft weiterhin gegen die Profiloberstufe und schließt sich der Kritik der Landesschülervertretung und der Lehrergewerkschaft GEW an der seit einem Jahr umgesetzten Schulreform an. Die von CDU und SPD im Kieler Landtag verabschiedete Schulreform ist seit einem Jahr in Kraft. DIE LINKE lehnt sie weiterhin ab. „Die Erfahrungen in diesen Monaten haben gezeigt, dass unsere ablehnende Haltung richtig war. Schüler, Eltern und Lehrer sind mit der Reform unzufrieden und leiden unter ihren Folgen“, meint die Fraktionsvorsitzende der LINKEN Antje Jansen. „Wir halten 34 Wochenstunden für Schülerinnen und Schüler für zu viel. Jugendliche müssen auch noch Kapazitäten für außerschulisches Engagement, für Sportvereine oder Hobbies haben. Wir sehen auch nicht die zwingende Notwendigkeit die Schulzeit unbedingt zu verkürzen“, argumentiert DIE LINKE.
Außerdem sieht DIE LINKE eine Verschärfung der sozialen Benachteiligung für Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien an Gymnasien. „Immer mehr Kinder brauchen jetzt Nachhilfeunterricht, um das Abitur überhaupt zu schaffen. Hier entstehen neue soziale Ungerechtigkeiten, weil sich nicht alle Eltern Nachhilfeunterricht leisten können. Wir streiten für eine kostenlose Kinderbetreuung von der Krippe bis zur Universität. Alle Schüler müssen die gleichen Chancen haben!“, so Jansen.
Auch die Arbeitsbelastung für die Lehrer nehme unverhältnismäßig zu, kritisiert Jansen. „Wenn man sich anschaut, dass über 60 Prozent der Lehrer in Schleswig-Holstein vor dem Ende ihre Lebensarbeitszeit den Dienst aufgeben, muss man sie entlasten. Tausende Lehrer leiden in Schleswig-Holstein an Burn-Out-Erkrankungen und stressbedingten Langzeitfolgen. Auch für die Lehrer geht es so nicht weiter“, sagt Jansen. Einziger Ausweg sei eine Totalreform der Schulen.
„Wir wollen die mutige und grundsätzliche Reform des Schulsystems. Schluss mit den sozialen Gegensätzen, Schluss mit den Experimenten auf dem Rücken von Schülern und Lehrern!“, fordert DIE LINKE.
