Nordkirche – Kirchenleitung: Die Synode hat das letzte Wort
Kiel (tk) – Die Kirchenleitung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat noch einmal darauf hingewiesen, dass allein die Synode Ende März über den Fusionsvertrag zur geplanten Nordkirche entscheidet. „Als Kirchenleitung haben wir einen Kompromiss ausgehandelt, hinter dem wir stehen und der eine gute Perspektive für alle beteiligten Partnerkirchen bietet“, erklärte Bischof Gerhard Ulrich als Vorsitzender der Kirchenleitung am Mittwoch in Kiel. Es sei ein normales Verfahren, dass die Kirchenleitung Verhandlungen führe und die Synode dann das letzte Wort habe. „Kritik muss in unserer Kirche immer möglich bleiben – es sind die Synodalen, die am Ende entscheiden“, sagte auch Maria Jepsen, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck und stellvertretende Vorsitzende der Kirchenleitung.
Die Kirchenleitung reagierte damit auf einen Offenen Brief von Synodalen aus Lübeck, die kritisiert hatten, dass das Kirchenamt der Nordkirche laut dem vorliegenden Vertragsentwurf seinen Standort in Kiel und der Landesbischof seinen Sitz in Schwerin haben soll. Ein früherer Entwurf hatte Lübeck als Sitz beider Institutionen vorgesehen. „Jeder versteht, dass die Lübecker enttäuscht sind“, sagte Bischof Ulrich. Die Kirchenleitung müsse aber auch die inhaltlichen Bedenken zum Standort Lübeck berücksichtigen, die in der Nordelbischen Synode sowie in den Stellungnahmen der Kirchenkreise geäußert wurden. Sie werde ihre Entscheidung für den jetzt getroffenen Kompromiss vor der Synode ausführlich darlegen und begründen.
Zugleich wies die Kirchenleitung Behauptungen zurück, es habe einen „Maulkorb“ für die Initiatoren einer Umfrage gegeben, die sich im Sommer 2008 kritisch mit der Nordkirche auseinandergesetzt habe. Über die nicht repräsentative Befragung und ihre Ergebnisse hätten der Evangelische Pressedienst (epd) und andere Medien im Juli 2008 detailliert berichtet, im September sei der damalige Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Hans Christian Knuth, vor der Synode ausführlich auf die Umfrage eingegangen. Die Initiatoren selbst seien von der Kirchenleitung zum Gespräch eingeladen worden, hätten aber auf dieses Angebot nicht reagiert.