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Verkehr

Deutsche Marine – Nordholzer Marineflieger erneut im Einsatz gegen Terrorismus

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Autor: Presse- und Informationszentrum Marine Fotos: Deutsche Marine

Glücksburg – Nordholz – Anfang April 2009 verlegt ein Seefernaufklärer der Deutschen Marine aus Nordholz ans Horn von Afrika. Dies ist schon der zweite Einsatz seit November des vergangenen Jahres. Das Flugzeug vom Typ P-3C Orion löst die deutsche Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ von der laufenden „Operation Enduring Freedom (OEF)“ ab. Bereits am kommenden Montag, 30. März, machen sich rund 80 Soldaten als Vorhut auf den Weg nach Dschibuti. Aus dem ostafrikanischen Land wird das Flugzeug ab April zu seinen Einsätzen starten. „Der Seefernaufklärer wird aus der Luft einen Beitrag zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus sowie von Menschenhandel, Drogenschmuggel und Waffentransporten leisten“, sagt der deutsche Kontingentführer Fregattenkapitän Mario Kaiser aus Manching. Der 37-Jährige übernimmt am 9. April das Kommando über die deutschen Soldaten in Dschibuti. In Nordholz ist er Staffelkapitän und somit der Chef der zweiten Staffel.
Bereits im Vorjahr hatte sich das neueste Luftfahrzeug der Deutschen Marine in diesem internationalen Einsatz bewährt. Die Seefernaufklärung stellt eine wichtige Ergänzung für die Bündnispartner dar. Das Einsatzgebiet der OEF erstreckt sich über eine Fläche, die etwa achtmal so groß ist wie die Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Flugzeug können große Distanzen schneller als mit Schiffen überwunden werden. Eine solche Luftraumüberwachung kann zudem von den anderen Bündnispartnern nur in geringem Umfang gestellt werden. „Daher wird die Verlegung des Seefernaufklärers in den Einsatz von allen Verbündeten begrüßt“, sagt Kaiser. Das deutsche Einsatzkontingent stelle mit den Flügen die Seeraumüberwachung sicher und sei in der Lage den Verbündeten verdächtige Schiffe weiterzumelden und somit ein umfassenderes Lagebild zu erstellen.
Hintergründe zur Operation Enduring Freedom (OEF)
Die Deutsche Marine unterstützt die OEF seit Februar 2002 vor Ostafrika. Der Golf von Aden wird von Fachleuten auch „Haschisch-Autobahn“ genannt, denn über die dortigen Seerouten kommt es immer wieder zu Drogenschmuggel, Menschenhandel und illegalen Waffentransporten. Dieser Schmuggel steht häufig in Verbindung mit dem internationalen Terrorismus. Der Golf von Aden ist zudem ein herausragender Knotenpunkt und damit ein Nadelöhr für den weltweiten Seehandel.
Die 80 Nordholzer Marinesoldaten gehören zum mittlerweile 19. Kontingent am Horn von Afrika. Die deutschen Einheiten sind in Dschibuti stationiert. Wenn der Seefernaufklärer die „Mecklenburg-Vorpommern“ abgelöst hat, werden rund 400 deutsche Soldaten am Horn von Afrika im Einsatz sein. Die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ nimmt dort zurzeit an der Operation „Atalanta“ teil. Sie unterbindet in dem Seegebiet zusammen mit Marineschiffen anderer Staaten der Europäischen Union Übergriffe von Piraten auf die Handelsschifffahrt.
Hintergründe zur Orion
Beim Seefernaufklärer Lockheed P-3C Orion handelt es sich um den neuen Flugzeugtyp der Deutschen Marine. Das Flugmuster löste die 40 Jahre alten Luftfahrzeuge vom Typ Breguet Atlantic in der Rolle als Seefernaufklärer ab. Insgesamt kaufte die Deutsche Marine acht Orions von den Niederländern. An Bord befinden sich 12 Besatzungsmitglieder. Das Flugzeug ist bis zu 750 Stundenkilometer schnell. Die Orion kann mit ihrer neuartigen Kombination von Infrarotsensor und Kamera kleine Schiffe und deren Ladung an Oberdeck bis auf eine Entfernung von 70 Kilometern genau identifizieren. Die Spannweite beträt 30,38 Meter. Sie ist 35,61 Meter lang. Das maximale Startgewicht beträgt 65 Tonnen. Die Motorenleistung beträgt viermal 3.380 Kilowatt – das sind rund viermal 4.600 PS.