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Politik & Wirtschaft

Internationaler Frauentag: »Wir brauchen eine offensive Gleichstellungspolitik«

Anlässlich des Internationalen Frauentags fordert die Piratenpartei Deutschland von der  Bundesregierung ein offensiveres Vorgehen in der Frauen- und Gleichstellungspolitik. Eine auch faktische Gleichberechtigung der Geschlechter muss dabei im Fokus stehen, erklärt Anke Domscheit-Berg, Listenkandidatin der Piratenpartei Brandenburg für die Bundestageswahl: »Unsere Gesellschaft ist noch immer stark geprägt von einem gestrigen Rollenbild. Wenn im August dieses Jahres der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz in Deutschland greift, werden immer noch über 200.000 Plätze fehlen, sodass vielen Müttern keine andere Wahl bleibt, als zu Hause zu bleiben. Das von der Regierungskoalition beschlossene Betreuungsgeld ist ein Almosen, das Frauen aus der Berufswelt fern hält, aber kein Ersatz für Wahlfreiheit.
Auch die Steuergesetzgebung in Deutschland orientiert sich immer noch an einem Allein-Ernährer-Modell. Das Ehegattensplitting soll Familien fördern, aber es fördert den Unterschied zwischen Ehepartnern – je größer der Gehaltsunterschied zwischen Eheleuten, umso höher die Steuersubvention. Gleichberechtigt zum Familieneinkommen beitragende Ehepartner erhalten keinerlei steuerlichen Vorteil. Das ist das Gegenteil von staatlicher Förderung der Gleichberechtigung. Zustände wie diese sind im Jahr 2013 ein Skandal.
Wir sehen hier den Gesetzgeber in der Pflicht. Wir brauchen eine progressive Gleichstellungspolitik, die die immer noch vorhandenen Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts aktiv abbaut.«
Die Einführung eines Internationalen Frauentags wurde vor 102 Jahren von Clara Zetkin vorgeschlagen. Damals hatten Frauen kein Wahlrecht. Viele Bildungs- und Berufswege waren ihnen verschlossen. Heute stellen Mädchen mehr als die Hälfte der Abiturienten und knapp die Hälfte der Studierenden an Hoch- und Fachhochschulen. Dennoch stoßen sie weiterhin auf Barrieren im Berufsleben – trotz ähnlicher Ambitionen und gleicher Potenziale.
Ausführlicher geht Domscheit-Berg auf die Problematik in einem Gastbeitrag auf der Website der PIRATEN ein [1].
Quellen: