20 Jahre Mauerfall: Podiumsdiskussion mit Günther Grass und Michael Bouteiller
Aus zwei mach eins? Nach dem Mauerfall gab es durchaus unterschiedliche Antworten auf diese Frage. Günther Grass bevorzugte damals eine Konföderation zweier Staaten. Aus der Sicht des Bürgermeisters von Lübeck stellten sich ganz andere Fragen. 20 Jahre später diskutieren Grass, Lübecks ehemaliger Bürgermeister Michael Bouteiller, die Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Daniela Dahn sowie der Künstler Hans W. Scheibner über den Mauerfall und die Folgen. Die Podiumsdiskussion findet auf Initiative der Willy-Brandt-Schule und des Willy-Brandt-Hauses Lübeck statt. Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassenstufe haben sich intensiv mit dem Thema Mauerfall auseinandergesetzt. Das Thema liegt im Lübecker Stadtteil Schlutup, dem Standort der Willy-Brandt-Schule, wortwörtlich ganz nahe: Der Stadtteil grenzte unmittelbar an die DDR. Es gab einen Grenzübergang, und die Bewohner Schlutups erlebten die real existierende Koexistenz zweier deutscher Staaten hautnah.
Was bedeutete die deutsche Teilung für die Menschen des Nachkriegsdeutschland? Wie lebte man auf beiden Seiten mit dem „eisernen Vorhang“? Wie wirkten sich die Ereignisse des Jahres 1989 auf die Menschen aus? Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b der Willy-Brandt-Gesamtschule in Lübeck sind solchen Fragen nachgegangen. Sie haben Zeitzeugen-Interviews geführt und ihre Erkenntnisse zu einer interessanten Ausstellung vereint. Sie kann am Freitag, 3. April ab 17.30 Uhr in der Sporthalle am Krümmling besichtigt werden (Eintritt: 5 Euro, ermäßigt: 2,50 Euro). Beginn der Podiumsdiskussion ist um 18.30 Uhr.
Die Ausstellung ist danach vom 4. bis zum 30. April im Willy-Brandt-Haus Lübeck zu sehen.
Der Mauerfall – für die Schüler der Willy-Brandt-Schule war es ein Geschichtsprojekt. Für Günther Grass, Michael Boutteiler und die anderen Teilnehmer der Podiumsdiskussion am 3. April ist das Jahr 1989 eine politische und persönliche Zäsur.