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Verleihung des Erich-Mühsam-Preises 2009 an Gunter Demnig

HLWappen
Sonntag, 26. April 2009, 11 Uhr
Buddenbrookhaus, Lübeck

Erich Mühsam war politischer Aktivist, Publizist und Schriftsteller. Er wurde im Jahr 1878 als Kind jüdischer Eltern in Berlin geboren und wuchs in Lübeck auf. Im Juli 1934 wurde er im KZ Oranienburg von den Nationalsozialisten ermordet.Im Gedanken an sein Werk verleiht die Lübecker Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V. seit 1993 alle zwei Jahre den Erich-Mühsam-Preis. Ausgezeichnet werden Personen oder Gruppen, die – so die Jury – „die gesellschaftlichen Strukturen nicht als gegeben hinnehmen, sondern Kunst als Mittel zur Befreiung aus beengten geistigen, politischen und kulturellen Verhältnissen anwenden“ und sich mit Zivilcourage und Idealismus für soziale Gerechtigkeit und verfolgte Minderheiten einsetzen. Der mit 2500 Euro dotierte Preis wird von dem Lübecker Galeristen und Kunstsachverständigen Frank-Thomas Gaulin gestiftet.
Am Sonntag, 26. April 2009, wird der Künstler Gunter Demnig mit dem Erich-Mühsam-Preis geehrt. Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig einlässt. Inzwischen liegen solche „Stolpersteine“ in mehr als 300 Orten in Deutschland, ebenso in Österreich, Ungarn und in den Niederlanden. Ein Stolperstein für Erich Mühsam liegt vor dem Lübecker Buddenbrookhaus.
Die Erich-Mühsam-Gesellschaft betont, dass dieses Projekt die Erinnerung an die Vertreibung und die Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig hält.

Die Preisverleihung findet um 11 Uhr im Buddenbrookhaus in Lübeck statt. Sabine Kruse, Vorsitzende der Erich-Mühsam-Gesellschaft, spricht die Begrüßung, die Laudatio hält Kai Dohnke, Hamburg. Jana Nitsch (Akkordeon, Gesang) und Marcus Berthold (Geige) spielen Klezmermusik. Gäste sind herzlich willkommen.