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Schleswig-Holstein Musik Festival: Orchesterakademie in Salzau beginnt

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In diesem Sommer steht Deutschland auch im Mittelpunkt des Programms der Orchesterakademie. In Salzau werden wieder über hundert junge Musiker aus aller Welt zusammenkommen. Die teilnehmenden jungen Instrumentalisten wurden bei Probespielen in 30 Städten weltweit aus über 1300 Bewerbern ausgewählt, um unter der Leitung erfahrener Dirigenten und Dozenten während der Sommermonate zu einem Orchester zusammen zu wachsen.Vom 14. Juli bis 28. August steht die Orchesterarbeit im Zentrum der musikalischen Aktivitäten. Unter der Leitung von Christoph Eschenbach, Christian Zacharias, Thomas Hengelbrock, Lawrence Foster und Christoph von Dohnányi wird das Orchester zu musikalischen Höchstleistungen angespornt. Die Ergebnisse der sinfonischen Arbeit werden in zehn Orchesterkonzerten beim SHMF präsentiert. Darüber hinaus wird es Gastspiele in Berlin, Dresden und auf Usedom geben sowie ein Blechbläserkonzert mit Reinhold Friedrich, ein Percussionkonzert mit Martin Grubinger und drei Kammerorchesterkonzerte mit Frank Peter Zimmermann. Doch auch die Kammermusik wird eine große Rolle spielen und so werden wechselnde Ensembles unter der Leitung von erfahrenen Dozenten ein kammermusikalisches Repertoire einstudieren, das bei weiteren fünf Konzerten im Festival präsentiert werden wird.

Christoph Eschenbach, seit 2004 Principal Conductor des Schleswig-Holstein Festival Orchesters, dirigiert in der ersten Orchesterprobenphase (14.-19. Juli) zwei Werke von Johannes Brahms: das „Doppelkonzert“ für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 2 und die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73. Mit Brahms und den beiden Solisten Anne-Sophie Mutter und Leonard Elschenbroich steht die erste Arbeitsphase ganz im Zeichen des Themenlandes Deutschland. Die erste Arbeitsphase wird mit zwei Konzerten in Kiel (18.7.) und Lübeck (19.7.) abgeschlossen. Im Rahmen des Kieler Konzertes wird der Länderschwerpunkt Deutschland eröffnet und der Solist Leonard Elschenbroich mit dem Leonard Bernstein Award 2009 ausgezeichnet.

In der zweiten Orchesterphase (21.-29. Juli) laufen drei Projekte parallel: Thomas Hengelbrock erarbeitet mit einem Teil des Orchester Dmitri Schostakowitschs Kammersinfonie c-Moll op. 110 a und das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart (in Zusammenarbeit mit dem Meisterkurs von Sylvia Greenberg und dem Schleswig-Holstein Festival Chor), um die beiden Werke in Flensburg (25.7.) und Lübeck (26.7.) zu präsentieren.

Gleichzeitig probt Christian Zacharias als Dirigent mit dem anderen Teil der Orchestermusiker die Ouvertüre zur Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber und Robert Schumanns erste Sinfonie B-Dur op. 38, die „Frühlingssinfonie“. Dieses Konzertprogramm ergänzt Zacharias in der Doppelfunktion des Dirigenten und Solisten mit dem dritten Klavierkonzert c-Moll op. 37 Ludwig van Beethovens. Die beiden Abschlusskonzerte finden in Norderstedt (25.7.) und Elmshorn (26.7.) statt.

Vom 23. bis 29. Juli nimmt schließlich Martin Grubinger die Schlagzeuger des Festivalorchesters mit seinem Workshop in Beschlag. Das Ergebnis des Workshops wird am 29. Juli in Neumünster zu hören sein, das Konzert trägt den Titel „Afro Cuban and more. Percussive Explosion“.

Das Programm der dritten Arbeitsphase (4.-9. August) ist wieder dem Themenland Deutschland verpflichtet: Unter Leitung von Lawrence Foster wird das Festivalorchester mit Daniel Müller-Schott das Cellokonzert a-Moll op. 129 von Robert Schumann einstudieren und umrahmt von Wolfgang Rihms Verwandlungen III und Richard Strauss‘ „Heldenleben“ in Hannover (8.8.) und Berlin (9.8.) aufführen.

Vom 11. bis 16. August kehrt Christoph Eschenbach an das Pult des Festivalorchesters zurück, um in der vierten Arbeitsphase mit dem Orchester und dem Pianisten Lang Lang zwei Konzertprogramme zu erarbeiten: Zunächst steht Sergei Prokofieffs drittes Klavierkonzert c-Dur op. 26 in Kombination mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 1 D-Dur( „Titan“) auf dem Programm. Diese beiden Werke kann man am 13.August im Konzert in Lübeck erleben.

Das zweite Konzertprogramm besteht aus zwei Werken von Ludwig van Beethoven, nämlich der Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72 a und der siebten Sinfonie A-Dur op. 92. Dazwischen steht das Klavierkonzert G-Dur KV 453 von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Öffentlichkeit wird dieses Programm am 16. August in Neumünster präsentiert.

In der fünften und letzten Arbeitsphase (18.-27.8.) gibt es zwei Projekte: Frank Peter Zimmermann leitet ein Kammerorchesterprojekt (18.-23.8.), bei dem er von Johann Sebastian Bach das Violinkonzert a-Moll BWV 1041und E-Dur BWV 1042 sowie die beiden Doppelkonzerte für zwei Violinen d-Moll BWV 1043 und für Oboe und Violine d-Moll BWV 1060R interpretieren wird. Die zusätzlichen Soloparts der Doppelkonzerte übernehmen der Geiger Serge Zimmermann sowie der Oboist Marc Lachat (Mitglied des Festivalorchesters). Die Konzerte finden in Hamburg (21.8.), Salzau (22.8.) und auf Usedom (23.8.) statt.

Zum Abschluss der diesjährigen Orchesterakademie steht Christoph von Dohnányi am Pult des Festivalorchesters (20.-27.8.) Sein Konzertprogramm besteht aus György Ligetis Konzert für Flöte und Oboe, Richard Strauss‘ zweitem Hornkonzert Es-Dur mit der Hornistin Marie Luise Neunecker und der zweiten Sinfonie von Robert Schumann C-Dur op. 61. Zu hören sein wird das Programm am 25. August in Dresden und am 27. August in Sonderborg (Dänemark).

Die NORDMETALL-Stiftung engagiert sich in diesem Jahr erstmals als Partner der Orchesterakademie. „Zusammen wird Einzigartiges möglich. – Unter diesem Motto steht das Engagement der NORDMETALL-Stiftung für die Orchesterakademie“, erklärt Dr. Marc Gottschald, Geschäftsführer der NORDMETALL-Stiftung. „Wer weiß besser, was das bedeutet, als die talentierten jungen Musiker, die aus vielen Nationen auf Gut Salzau zusammenkommen und unter der Leitung weltbekannter Dirigenten und Solisten gemeinsam proben und arbeiten? Wir freuen uns, als Partner der Orchesterakademie dieses Zusammenspiel zu ermöglichen.“

Standort- und Nachwuchsförderung sind zwei wichtige Anliegen, die die NORDMETALL-Stiftung in ganz Norddeutschland verwirklicht. Die Projekte in den Bereichen Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Soziales zielen darauf ab, die norddeutsche Region in der Fläche zu stärken.

Die Familie Klaus Murmann fördert großzügig die musikalische und pädagogische Arbeit der Orchesterakademie.