Erste Tarifverhandlung im Tischlerhandwerk endet ohne Einigung
Die erste Tarifverhandlung im Tischlerhandwerk für das Gebiet Nordwestdeutschland (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg) endete gestern in Dortmund ohne Tarifeinigung. Die IG Metall fordert für die rund 45.000 Beschäftigten eine Entgelterhöhung um 5,4 Prozent ab 1. August 2013, die Einführung eines einheitlichen Entgeltrahmenabkommens (ERA) für Arbeiter und Angestellte sowie eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Mit einer überproportionalen Anhebung der Ausbildungsvergütungen wird eine Ausbildung im Tischlerhandwerk auch für die Jugend wieder attraktiver und schafft den Unternehmen langfristig gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Die IG Metall will für den neuen Tarifvertrag eine Laufzeit von 12 Monaten.
Friedhelm Ahrens, IG Metall-Bezirkssekretär und Mitglied der Verhandlungskommission: „Die wirtschaftliche Lage im Tischlerhandwerk ist verglichen mit anderen Handwerksbranchen ausgesprochen gut. In den Ballungszentren herrscht ein regelrechter Bauboom. Das Tischlerhandwerk als Ausbaugewerbe profitiert ordentlich davon. Es ist nur fair, wenn von den Gewinnen auch ordentlich etwas bei den Beschäftigten ankommt. Wer auch in Zukunft auf gut qualifizierte Fachkräfte zurückgreifen möchte, muss seinen Mitarbeitern ein ordentliches Stück vom Kuchen abgeben“.
Die Arbeitgeber legten gestern ein Angebot vor. Demnach soll es für die Monate August und September 2013 Einmalzahlungen von jeweils 25 Euro geben. Ab Oktober 2013 sollen die Gehälter um 3 Prozent steigen (für 16 Monate) und ab 1. Februar 2015 um weitere 0,8 Prozent (für weitere 6 Monate). Der Tarifvertrag würde somit bis 31. Juli 2015 laufen. Für die Auszubildenden boten die Arbeitgeber eine Erhöhung um 30 Euro pro Ausbildungsjahr.
Vor allem aufgrund der langen Laufzeit und der geringen Entgeltsteigerung in der zweiten Stufe lehnte die IG Metall das Angebot ab. Die Tarifverhandlungen werden am 20. Juni 2013 in Bielefeld fortgesetzt.