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Politik & Wirtschaft

IG Metall Küste und Betriebsrat fordern verbindliche Regelung zu sozialen Mindeststandards

Nach dem tragischen Tod von zwei Arbeitern einer Fremdfirma auf der Meyer Werft in Papenburg fordern IG Metall Küste und Betriebsrat, verbindliche Regelungen und soziale Mindeststandards wie menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Beschäftigten auf der Werft festzuschreiben. Dazu soll es möglichst bald Gespräche mit der Geschäftsführung geben.

„Die Meyer Werft hat eine soziale Verantwortung für alle Beschäftigten, die auf ihrem Gelände eingesetzt werden. Der tragische Tod der beiden rumänischen Kollegen und die Berichte über deren Arbeits- und Lebensbedingungen zeigen, dass die bisherigen Regelungen und Kontrollen offenbar nicht ausreichen, um solche unhaltbaren Zustände zu verhindern“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

In einem persönlichen Schreiben hat er den Geschäftsführer der Meyer Werft, Bernard Meyer, aufgefordert, in der nächsten Woche zu einem ersten Gespräch zusammenzukommen, um den Grundstein für eine solche Regelung zu legen.

Entscheidend für die IG Metall sind folgende Punkte:

  • Vereinbarung von sozialen Mindeststandards für alle auf der Meyer Werft eingesetzten Beschäftigten (u.a. Einhaltung von Tarifverträgen und menschenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen). Das schließt auch diejenigen ein, die Ihr Vertragsverhältnis in anderen Unternehmen haben und auf der Meyer Werft eingesetzt werden.
  • Erweiterung der Mitwirkungsrechte des Betriebsrates bei Werkverträgen (u.a. Informationsrechte, Arbeitssicherheit, Beteiligung bei Fremdvergaben)
  • Kontrollrechte des Betriebsrates zur Einhaltung dieser sozialen Mindeststandards

„Das Beispiel Meyer zeigt, wie wichtig ist es, bei den Werkverträgen genau hinzuschauen. An diesem Punkt ist auch die Politik gefordert: Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen und mehr Mitsprache für unsere Betriebsräte, damit der Missbrauch bei Werkverträgen und Dumpinglöhne gestoppt werden können“, so Geiken.