Aufruf zum Klimaschutz: Andacht und Glockenschläge in den nordelbischen Kirchengemeinden

Kiel (ac/nr). Als Beitrag der Kirchen zum Klimagipfel in Kopenhagen werden am dritten Adventssonntag (13. Dezember) die Glocken in Schleswig- Holstein und Hamburg läuten. Das Bischofskollegium der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche bittet darum in einem Brief an die Kirchengemeinden. Das Gremium schließt sich damit dem Aufruf des Ökumenischen Rates der Kirchen an, der dazu aufgerufen hat, weltweit am Nachmittag des 13. Dezember um 15 Uhr durch 350 Glockenschläge auf den Klimaschutz hinzuweisen. Um diese Zeit wird im Dom von Kopenhagen im Rahmen der in der dänischen Hauptstadt tagenden Weltklimakonferenz vom 7. bis zum 18. Dezember ein Ökumenischer Gottesdienst mit leitenden internationalen Kirchenvertretern zu Ende gehen. Danach sollen in aller Welt für sieben Minuten Kirchenglocken, Muschelhörner, Trommeln und Gongs erklingen. Vor dem Läuten werden Andachten und Gottesdienste gehalten.
In dem von Bischöfin Maria Jepsen, Bischof Gerhard Ulrich und dem Bischofsbevollmächtigten Gothart Magaard unterzeichneten Brief heißt es: „Wir schließen uns dem Aufruf des Ökumenischen Rates an, um unsere Sorge und Verbundenheit mit allen Menschen auf dieser Erde, die unter dem Klimawandel leiden, zum Ausdruck zu bringen. Wir ermutigen zugleich die Politiker, bei den Verhandlungen in Kopenhagen zu mutigen und zukunftsfähigen Beschlüssen zu kommen.“
Das Glockenläuten hat in vielen Kulturen der Welt eine lange Tradition. Glocken und Trommeln rufen zum Gottesdienst, warnen aber auch vor drohenden Gefahren.
Die Kette von Gebeten, Andachten und Glockenschlägen soll auf den Fidschi-Inseln im Südpazifik beginnen. Dort sind bereits heute die Auswirkungen des Klimawandels drastisch festzustellen
Die Anzahl der Glockenschläge richtet sich nach dem Wert von 350 ppm (parts per million). Er bedeutet: Von einer Million Teilchen in der Luft dürfen höchstens 350 Teilchen Kohlendioxid sein, damit das Klima für Menschen und Umwelt erträglich bleibt. Gegenwärtig liegt dieser Wert jedoch bereits bei 390 ppm. Die Folgen sind sichtbar und spürbar: Umweltkatastrophen, Dürren, Überschwemmungen nehmen auf der ganzen Welt zu. Die Pole und Gletscher schmelzen ab. Verursacht wird die hohe CO2 –Konzentration in der Luft vor allem auf der nördlichen Halbkugel. Die ärmeren Länder im Süden leiden am meisten unter den Folgen des Klimawandels.
In Kopenhagen wird ein neues Klimaschutzabkommen verhandelt und voraussichtlich beschlossen. Dieses Abkommen wird entscheidende Weichen für den internationalen Klimaschutz stellen.









