Lübecker Rathaus wird innen und außen aufwendig saniert
Das Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck hat für das historische Rathaus der Stadt einen Maßnahmenkatalog für dringende Sanierungen am und im Gebäude zusammengestellt. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten Bürgermeister Bernd Saxe sowie Vertreter des Gebäudemanagements der Hansestadt Lübeck (GmHL) die Maßnahmen im Einzelnen vor. Nach eingehender Befunduntersuchung, Schadensanalyse und erstellter Sanierungskonzeption in enger Abstimmung mit dem Bereich Denkmalpflege wurden Gesamtkosten in Höhe von 3.065.000 Euro ermittelt. Voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober wird die Nordfassade eingerüstet, um mit der genauen Mauerwerkskartierung und Bauforschung zu beginnen. Mit Rücksicht auf den Hansetag im Mai 2014 wird mit den Bauarbeiten im Rathaus und der gotischen Südfassade zum Markt mit einer Hängegerüstgestellung erst unmittelbar nach der Veranstaltung begonnen. Im Sommer 2015 sollen die Sanierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen sein.Das GMHL hat mit Zusammenstellung der entsprechenden Kostenberechnungen und Planunterlagen beim Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein im Frühjahr 2013 einen entsprechenden Antrag auf Förderung über Mittel aus dem städtebaulichen Denkmalschutz gestellt. Eine grundsätzliche Förderung bis zu 70 Prozent aus Mitteln des städtebaulichen Denkmalschutzes aus anteiligen Mitteln des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein ist mit dem Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein abgestimmt. Nach Abschluss der fachtechnischen Prüfung der eingereichten Unterlagen durch die vom Innenministerium eingeschaltete Prüfungsinstanz des Gebäudemanagement Schleswig-Holstein ist im September mit einer Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn zu rechnen. Finanzielle Mittel für die bereits erfolgten Voruntersuchungen, Gutachten und Planungen sowie Einleitung der ersten Maßnahmen stehen im städtischen Haushalt bis einschließlich des Haushaltsjahres 2013 in Höhe von rund 2 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Sanierungsmaßnahmen teilen sich in zwei Bereiche: Der „Äußeren Sanierung“ und der „Inneren Sanierung“. Die „Äußere Sanierung“ umfasst die Sanierung und Sicherung der Nordfassade (zur Marienkirche gelegen), die Sanierung und Sicherung der Gotischen Südfassade (zum Markt gelegen), die Sanierung der Schmuckfriese an der Ostfassade (Breite Straße) sowie die Sanierung des Hauptportals in der Ostfassade. Die „Innere Sanierung“ umfasst die statische Sicherung des Dachstuhls über dem Bürgerschaftssaal sowie die Klimatisierung und Restaurierung der Wandmalereien im Bürgerschaftssaal, den Einbau von Winterfenstern sowie die Erneuerung der Beleuchtung und Restaurierung der Deckenmalerei im Roten Saal und im Kommissarenzimmer und die Erneuerung/Reparatur der Fenster im Rathaushof.
Die weiteren Planungsschritte zur Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe und Vergabeverfahren werden zurzeit eingeleitet. Mit der Maßnahme an der Nordfassade soll gemäß Bauablaufplan des GMHL kurzfristig nach Zugang des Bescheides zum vorzeitigen Baubeginn durch das Innenministerium etwa Ende September, Anfang Oktober 2013 mit einer Gerüststellung zu genauen Mauerwerkskartierung und Bauforschung als Ausschreibungsvoraussetzung begonnen werden.
Mit Rücksicht auf den Hansetag Ende Mai 2014 wird mit den Bauarbeiten im Rathaus und der gotischen Südfassade zum Markt mit einer Hängegerüstgestellung erst unmittelbar nach den Hansetagen begonnen. Nach dem Hansetag ist geplant, die beiden großen Einzelmaßnahmen „Südfassade“ und „Bürgerschaftssaal“ zu beginnen. Während im vorgesehenen Bauablaufplan die Sanierung der Südfassade bis zum Ende des Jahres 2014 abgeschlossen sein wird, wird die Herrichtung des Bürgerschaftssaals 14 Monate in Anspruch nehmen. Zur Ertüchtigung des Dachstuhles und der statischen Sicherungsmaßnahmen wird der Bürgerschaftssaal eingerüstet werden müssen. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten könnten die haustechnischen Arbeiten zur Installation einer neuen Klimaanlage erfolgen, als Voraussetzung der anschließenden restauratorischen Arbeiten der Wandbilder.Parallel zu diesen großen Sanierungen können die nicht so umfangreichen Arbeiten im Roten Saal und Kommissarenzimmer sowie an der Ostfassade durchgeführt werden. Die Arbeiten an den Fenstern des Rathaushofes bilden dann im Jahr 2015 den Abschluss der Gesamtmaßnahme.
Während der Zeit der inneren Sanierungsarbeiten müssen die Bereiche Bürgerschaftssaal, Roter Saal, Kommissarenzimmer, Große Börse und Kleine Börse aus der Nutzung genommen werden. Zur Aufrechterhaltung des Rathausbetriebes werden während der Bauzeit für die Bürgerschaftssitzungen, Ausschüsse und sonstige Beratungssitzungen alternative Veranstaltungsräume in Abstimmung mit den betroffenen Nutzern zur Verfügung gestellt. Hierfür sind zusätzliche Auslagerungskosten zu veranschlagen. Eingebunden hierzu sind unter anderem das Büro der Bürgerschaft, die Bürgermeisterkanzlei sowie der Bereich Logistik.