Erfolgreiche Kooperation der Fachhochschule Lübeck mit der Wirtschaft
Staatssekretär Ralph Müller-Beck vom Wirtschaftsministerium des Landes Schleswig-Holstein besuchte das Centrum Industrielle Biotechnologie (CIB) an der Fachhochschule Lübeck. Der Staatssekretär wollte sich vor Ort einen Überblick über die laufenden Projekte des CIB mit der Wirtschaft verschaffen. In seinem Gepäck befand sich zudem ein Zuwendungsbescheid für das CIB, den er persönlich überreicht hat. Mit einer Förderung in Höhe von 700.000 Euro aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft soll die weitere Entwicklung des CIB an der Schnittstelle Hochschule/Wirtschaft bis Mitte 2015 unterstützt werden. Grundlage für die positive Begutachtung des Förderantrages und der Bewilligung sind mehrere F&E-Projekte, die das CIB mit Industriepartnern sowohl regional (z.B. FoodRegio) als auch international (Ostseeraum, Baltfood R&D-Network) sehr erfolgreich durchgeführt hat.
Das 2009 an der Fachhochschule Lübeck gestartete CIB hatte als vorrangiges Ziel den Aufbau einer interdisziplinären Forschungs- und Technologieplattform im Bereich „Industrielle Biotechnologie“. Die Zusammenführung der verschiedenen Arbeitsgruppen wurde durch die parallele Erstellung der notwendigen Infrastruktur (Neubau Biotechnikum) wesentlich gefördert. Anfang letzten Jahres wurde der Neubau mit einer Kapazität von ca. 1000 m2 an Labor- und Büroräumen fertiggestellt.
Prof. Dr. Englisch betonte, dass die erfolgreiche Vernetzung der interdisziplinären Kompetenzen, gekoppelt mit einer hochmodernen Infrastruktur und Geräteausstattung erst die stetige Zunahme von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie spezieller Dienstleistungen für die Wirtschaft ermöglichen. Er führte weiter aus: „Wir können unseren Partnern aus der Industrie jetzt auch zeigen, dass es neben den notwendigen Ideen auch die erforderliche Hardware zu deren Umsetzung gibt. Dies schafft Vertrauen.“
Bei der Übergabe des Bescheides betonte Ralph Müller-Beck: „Von der industriellen Biotechnologie erhoffen wir uns wichtige Impulse für die mittelfristige, schrittweise Umstellung einer auf fossilen Rohstoffen beruhenden Wirtschaft hin zu einer biobasierten Ökonomie.“ Daher seien die aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft bereitgestellten Mittel für das CIB gut investiertes Geld. Wichtig sei, dass das CIB sich nicht auf den reinen Erkenntnisgewinn orientiere, sondern von Beginn an die wirtschaftliche Umsetzung im Auge habe. „In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, unsere regionale Wirtschaft von vornherein in die Projekte einzubinden, damit anschließend Wertschöpfung erzielt werden kann“, so Müller-Beck weiter.
Aktuelle Projekte des CIB liegen primär im Bereich der effizienten stofflichen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen oder industriellen Reststoffen. Stichworte sind Biopolymere, Naturstoffe, Bioprozessoptimierung oder Enzymtechnologie. Die industriellen Partner (Anwendungen) stammen hauptsächlich aus den Bereichen Biomedizintechnik, Chemie und Lebensmitteltechnik.
Zwei ganz neue große Kooperationsprojekte haben sich im Bereich der Biomedizin (BioMedTech-Campus) entwickelt. In F&E-Clustern arbeitet das CIB mit der Universität zu Lübeck, dem Forschungszentrum Borstel, der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie und Industriepartnern zusammen. Im Rahmen dieser Projekte werden auch kooperative Promotionen durchgeführt.
Die weitere Internationalisierung der Projekte mit Hochschul- und Industrie-Partnern wird primär den Ostseeraum (Baltic Sea Region (BSR)) betreffen. Dies gilt sowohl für den nahen (Belt, Dänemark) als auch den weiteren Ostseeraum (Schweden, Finnland, Estland).