20 Jahre Ars Baltica / Internationale Festveranstaltung auf Schloss Plön: Deutschland übernimmt Präsidentschaft im Ostseerat
KIEL/PLÖN. Mit einer Festveranstaltung auf Schloss Plön feiert die Landesregierung am 13. September das 20-jährige Bestehen der Ostsee-Kulturinitiative Ars Baltica. Das Ereignis ist gleichzeitig kultureller Auftakt der deutschen Präsidentschaft im Ostseerat. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Cornelia Pieper sowie der Minister für Bildung und Kultur Dr. Ekkehard Klug nutzen diese Anlässe, um mit politischen Vertretern aus dem Ostseeraum, mit Kulturorganisationen und Kulturschaffenden über den Stellenwert und die Zukunft der Kulturkooperation im Ostseeraum zu diskutieren.
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen sagte: „Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat vor 20 Jahren den Impuls zur Gründung von Ars Baltica gegeben. Das gemeinsame kulturelle Erbe der Ostseeregion war und ist der Kitt für die politische Zusammenarbeit in der Region.“ Ars Baltica habe wichtige Beiträge zum Aufbau und zur Stärkung der regionalen Identität und dem kulturellen Selbstverständnis der Region geleistet. Mit der Gründung des Ostseerates sei dann ein politisches Instrument geschaffen worden, das wesentlich dazu beitragen konnte, die ehemals geteilte Region in eine Modellregion für demokratisches und friedliches Miteinander zu entwickeln.
Der Minister für Bildung und Kultur, Dr. Ekkehard Klug, betonte, es sei für junge Menschen wichtig, frühzeitig zu lernen, wie sie kulturelle Unterschiede überbrücken könnten. „Es ist eine Aufgabe der Kulturpolitik, diese notwendige Orientierung zu unterstützen. Kulturelle Kooperation basiert auf einem sicheren Gefühl für die eigenen kulturellen Wurzeln. In der europäischen Integration wird uns dies deutlich bewusst“, sagte er. Ars Baltica leiste diesbezüglich seit 20 Jahren Großes, betonte Klug.
Ars Baltica wurde 1991 auf Initiative der Kulturminister des Ostseeraums zur Förderung der kulturellen und kulturpolitischen Zusammenarbeit im Ostseeraum gegründet. Mittlerweile gehören die zehn Ostseeanrainer dem kulturellen Netzwerk an. Mitglieder des Ostseerates, der Dachorganisation von Ars Baltica, sind die Ostseeanrainerstaaten Dänemark, Schweden, Finnland, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Russland und Deutschland sowie Norwegen, Island und die Europäische Kommission. Anlass der Gründung war der Wunsch nach wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Annäherung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts. Seit dem 1. Juli hat Deutschland für ein Jahr den Vorsitz inne.
Mit der EU-Ostseestrategie hat die EU 2009 erstmals eine politische Strategie für eine einzelne Großregion der EU vorgelegt. Das Thema Kultur spielt bislang in der EU-Ostseestrategie nur eine untergeordnete Rolle. Hier muss aus Sicht der Landesregierung nachgebessert werden. Kunst und Kultur seien die wesentlichen Zutaten zur Stärkung der regionalen Identität in der Ostseeregion, so Carstensen und Klug. Das gemeinsame kulturelle Erbe im Ostseeraum sei ein breites Fundament, auf dem man aufbauen könne. Kultur- und Kreativwirtschaft seien darüber hinaus wichtige Wirtschaftsfaktoren.
Das Ars Baltica Forum rund um die Festveranstaltung nutzen zahlreiche kulturelle Netzwerke, um sich über gemeinsame Schwerpunkte und Eckpunkte in der internationalen Kulturkooperation zu verständigen. Es bietet eine Plattform für Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie für den Dialog zwischen Ostseepolitik und Vertretern aus Kunst und Kultur