25 Jahre „Die Fischergrube“ – Vorwerker Diakonie feiert das Jubiläum

25-jähriges Bestehen feiert am Donnerstag, 6. September 2007, 14.00 Uhr, die Übergangs- und Adaptionseinrichtung für Suchtkranke der Vorwerker Diakonie in der Fischergrube 38/3.Seit 1982 werden in „Die Fischergrube“ – wie die Einrichtung in Fachkreisen genannt wird – alkohol-, medikamenten-, drogen- und glücksspielabhängige Menschen nach Entgiftung und Therapie begleitet.
„Menschen mit Suchterkrankung fallen nach Entgiftung und Therapie oft in eine Leere, die eine hohe Rückfallwahrscheinlichkeit mit sich bringt“, weiß Friedemann Brast-Ulrich (43), der die Einrichtung seit 13 Jahren leitet. Wohnung, Arbeitsplatz, Familie und Freundeskreis gehen bei einer ganzen Reihe von Betroffenen durch die Sucht verloren. Da der frühere Tagesablauf fast ausschließlich vom Konsum, dem die Betroffenen entsagen wollen, geprägt war, können Betroffen nicht auf frühere Tagesroutinen zurückzugreifen. „Da kommen wir ins Spiel“, so der Diplom-Psychologe und Psychologische Psychotherapeut weiter. „Wir entwickeln gemeinsam mit den Betroffenen eine Tagesstruktur, suchen einen Arbeitsplatz sowie eine Wohnung und übernehmen die notwendige therapeutische Nachsorge.“
„Die Fischergrube“ verfügt über zehn Plätze. Drei bis sechs Monate bleiben die Frauen und Männer in der Einrichtung. Zum Behandlungsangebot gehören dann neben der Arbeitsplatz- und Wohnungssuche verschiedene Therapieeinheiten, Einzelgespräche und Sport, aber auch sozialarbeiterische Themen wie Schuldenregulierung oder die Unterstützung bei der Erfüllung von Bewährungsauflagen. Dabei fällt insbesondere die Arbeitsplatzsuche immer wieder schwer. „Viele Arbeitgeber sind natürlich skeptisch, wenn sie von der Suchtbiografie erfahren“, so Brast-Ulrich. Trotzdemgelingt der direkte Übergang in eine Erwerbstätigkeit immer wieder. „Viele haben auch wegen der Sucht die Schule nicht beendet oder keine Ausbildung. Hier gelingt es uns oft, sie zunächst in Qualifizierungsmaßnahmen zu vermitteln. Auch die eigentlich häufig perspektivlosen Ein-Euro-Jobs sind eine gute Hilfe. Mit ihnen lernen die Betroffenen eine neue Tagesstruktur für sich zu entwickeln.“
Initiiert wurde die Einrichtung vor 25 Jahren von Mitarbeitern des Wichernhauses, einer Wohnungsloseneinrichtung. Gesucht wurde damals für Bewohner mit Suchtproblematiken ein Angebot, dass ermöglichte, in abstinenter Umgebung zu leben und ihnen gleichzeitig half, in ein Leben ohne Sucht zurückzukehren. „Es gab damals – und eigentlich ist es heute noch genauso – kein vergleichbares Angebot“, sagt Brast Ulrich. „Gurt, dass sich die Verantwortlichen das vor 25 Jahren zu Herzen genommen haben.“









