30jähriges Kirchweihfest in Kiel-Mettenhof – Magaard und Jaschke würdigen Ökumenisches Zentrum
Kiel (frb). Mit einem Festgottesdienst wurde am Abend (26. Mai) das 30. Kirchweihfest des Ökumenischen Zentrums Kiel-Mettenhof gefeiert. Der Bischofsbevollmächtigte im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, und Weihbischof Dr. Hans- Jochen Jaschke aus der Erzdiözese Hamburg nannten das in Schleswig-Holstein einmalige Zentrum ein wichtiges Zeichen für den gemeinsamen Glaubensweg evangelisch-lutherischer und römisch-katholischer Christen.
Gothart Magaard sagte in seiner Predigt: „In Mettenhof wird sichtbar und erfahrbar, dass Menschen, die von der lebendigen Hoffnung des Glaubens erfüllt sind, einen Ort der ökumenischen Begegnung, des Lernens und des Betens schaffen konnten.“ Er würdigte die Beharrlichkeit der Initiatoren des Zentrums, denn es sei auch bei den Kirchenleitungen manche Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, bis das Ökumenische Zentrum eingeweiht werden konnte. Magaard sagte weiter: „Dieser Ort mahnt uns, die weiterhin offenen Fragen wie das unterschiedliche Amtsverständnis in gegenseitigem Respekt zu diskutieren, weil es Auswirkungen auf die gemeinsame Abendmahlsfeier oder die Rolle von Frauen im pastoralen Dienst hat.“ Ermutigend sei für ihn, dass es gute gemeinsame Praxis beider Kirchen sei, für Menschen einzutreten, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden sowie gesamtgesellschaftliche Themen wie den Schutz des Sonntags in die öffentliche Diskussion zu tragen.
Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke bezeichnete das Ökumenische Zentrum Kiel-Mettenhof als „prophetisches Zeichen vor Ort“ und als „wichtiges Signal für die Kirchen“. Er forderte die Gläubigen auf, mutige Schritte zur Einheit der Kirche zu gehen und erklärte: „Die christliche Kirche ist nur gemeinsam stark; Ökumene bleibt das dringende Gebot der Stunde.“ Der Weihbischof erklärte, Kiel-Mettenhof sei in einem Frühling der Ökumene entstanden und habe sich durch Jahrzehnte hindurch bewährt. „Wir haben gelernt, mit Respekt miteinander umzugehen, gemeinsam zu feiern und zu erleben, was jetzt schon möglich ist und die noch bestehenden Trennungen, insbesondere bei der Feier der Eucharistie, in einem guten Geist auszuhalten.“ Christen würden gemeinsam mit ihrem Kirchbau dem Stadtteil Mettenhof ein Gesicht geben und daran erinnern, dass Gott jedem einzelnen Menschen seine unverwechselbare Würde gegeben habe.
Das Ökumenische Zentrum Kiel-Mettenhof wurde 1980 gegründet und ist in dieser Form in Schleswig-Holstein bis heute einzigartig. Die evangelisch-lutherische Thomas-Kirchengemeinde und die römisch- katholische St. Birgitta-Kirchengemeinde nutzen gemeinsam die St. Birgitta-Thomas-Kirche und das Gemeindezentrum für ihr geistliches Leben und ihre gemeindliche Arbeit. Im Verlauf des Kirchenjahres feiern die beiden Kirchengemeinden immer wieder gemeinsame Gottesdienste. Einmal im Jahr findet ein Kanzeltausch zwischen den evangelischen und dem katholischen Geistlichen statt. Im Gemeindealltag werden Gemeindegruppen von Christinnen und Christen beider Konfessionen besucht und gestaltet.
Mit verschiedenen Gottesdiensten und Veranstaltungen feiert das Ökumenische Zentrum Kiel-Mettenhof in dieser Woche sein 30jähriges Bestehen. Ein weiterer Höhepunkt wird am Sonnabend (29. Mai) um 12.00 Uhr der ökumenische Stadtteilfest-Gottesdienst auf dem Sportplatz des Turn- und Sportvereins TuS/HM sein.
Weitere Informationen zum Ökumenischen Zentrum und den Festveranstaltungen unter www.kirche-mettenhof.de