55. Nordische Filmtage Lübeck: NDR Filmpreis wird ex aequo an „Der Nordwesten“ aus Dänemark und „Ich bin dein“ aus Norwegen vergeben
Filme aus den Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark sowie aus Estland waren die großen Preisgewinner bei den 55. Nordischen Filmtagen Lübeck. Bei der Filmpreisnacht-Gala im Theater Lübeck wurden die insgesamt acht Preise sogar an neun Preisträger vergeben. Der mit 12.500 Euro dotierte NDR Filmpreis geht in diesem Jahr ex aequo an zwei Filme: Die norwegische Regisseurin Iram Haq, die mit ihrem Film „Ich bin Dein“ („Jeg er din“) bereits die Oscar-Nominierung ihres Landes in der Tasche hat, konnte sich ebenso freuen wie der dänische Filmemacher Michael Noer für „Der Nordwesten“ („Nordvest“). Mit den beiden Preisträgern jubelten auch ihre Darsteller Tobias Santelmann aus Norwegen sowie Gustav und Oscar Dyekjær Giese aus Dänemark.
In der Jurybegründung zum NDR Filmpreis heißt es: „Der Debütfilm ‚Ich bin Dein’ ist eine hochemotional erzählte Geschichte mit überraschenden Wendungen, die uns einen Einblick in das Leben einer auf sich selbst gestellten Mutter gibt“ und „’Der Nordwesten’, der zweite Spielfilm von Michael Noer, besticht durch eine herausragende Regie und die grandiose darstellerische Leistung der beiden jungen Hauptdarsteller.“
Der beliebte Publikumspreis der Lübecker Nachrichten, der mit 5.000 Euro dotiert ist, geht dieses Jahr ins Baltikum an den estnischen Film „Kertu“. Regisseur Ilmar Raag („A Lady in Paris“) bedankte sich glücklich bei seinem Laudator, dem dänischen Schauspieler Jakob Cedergren, und dem Publikum. Der Preis der Baltischen Jury, die einen nordischen Spielfilm auszeichnet, geht an den schwedischen Regisseur Lukas Moodysson. Die junge Hauptdarstellerin Mira Grosin nahm die Auszeichnung für seinen Film „Wir sind die Besten“ („Vi är best“) entgegen und verlas ein Grußwort des Filmemachers.
Der Kirchliche Filmpreis Interfilm mit einem Preisgeld von 2.500 Euro (gestiftet vom Evang.-luther. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg) ging in diesem Jahr nach Dänemark, darüber freute sich besonders der ausgezeichnete Regisseur Søren Kragh-Jacobsen. Er zeigte im Wettbewerb seinen Film „In der Stunde des Luchses“ („I lossens time“). Die Jury des Dokumentarfilmpreises, die jährlich den Preis der Lübecker Gewerkschaften (ausgestattet mit 2.500 Euro) vergibt, entschied sich für „Tödlicher Sommer – Norwegens Jugend und die Anschläge“ („Til ungdommen“) von Filmemacherin Kari Anne Moe aus Norwegen.
Im zweiten Jahr nach seiner Einführung ging der CineStar Preis (Preisgeld 3.000 Euro) für den besten Kurzfilm im Filmforum an die Filmemacherin Katja Adomeit aus Deutschland. Ihr Regiedebüt „Little Night Hunter“ überzeugte die Jury „durch seine emotionale Tiefe und ausgereifte Bildsprache.“ Des weiteren meinten die drei Jurymitglieder: „Großes Kino!“
Die Wahl der Kinder- und Jugendfilmpreisjury fiel auf die beiden schwedischen Regisseure Måns Mårlind und Björn Stein und ihren Film „Trauere nicht um mich, Göteborg“ („Känn ingen sorg“). Ihre Freude über die Ehrung trug der junge Hauptdarsteller Adam Lundgren in einer Grußbotschaft vor. Gestiftet wird die Auszeichnung von der „Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck“ mit einer Dotierung von 5.000 Euro.
Die Kinderjury zeichnete den Norweger Christian Lo für seinen packenden Film „Die harten Jungs“ („De tøffeste gutta“) aus. Den vier Kindern zwischen 11 und 12 Jahren, die für die Preisvergabe verantwortlich waren, hatte besonders die Botschaft des Films „Lass dich nicht unterkriegen, auch wenn du es nicht leicht hast“ gefallen. Preisstifter des mit 5.000 Euro ausgestatteten Preises ist das Radisson Blu Senator Hotel.
Die Nordischen Filmtage Lübeck sind das europaweit größte Festival außerhalb Skandinaviens für nordische und baltische Filme und Filmschaffen aus Schleswig-Holstein/Hamburg. Am Sonntag, 3. November 2013, beschließt die diesjährige Ausgabe der 55. Nordischen Filmtage Lübeck ihr Programm, und es können nochmals Wettbewerbsfilme, die bisher verpasst wurden, gesehen werden. Mit dabei sind die Preisträger „Ich bin Dein“ und „Der Nordwesten“, „Kertu“, „In der Stunde des Luchses“ oder „Wir sind die Besten“.
Die Preisträger und Lobende Erwähnungen:
NDR Filmpreis:
Der Preis geht ex aequo an:
ICH BIN DEIN / JEG ER DIN, Regie: Iram Haq, Norwegen
und
DER NORDWESTEN / NORDVEST, Regie: Michael Noer, Dänemark
Eine Lobende Erwähnung geht an: IN DER STUNDE DES LUCHSES / I LOSSENS TIME, Regie: Søren Kragh-Jacobsen, Dänemark
Publikumspreis der „Lübecker Nachrichten“:
KERTU, Regie: Ilmar Raag, Estland
Baltischer Filmpreis:
WIR SIND DIE BESTEN / VI ÄR BEST, Regie: Lukas Moodysson, Schweden
Kirchlicher Filmpreis Interfilm:
IN DER STUNDE DES LUCHSES / I LOSSENS TIME, Regie: Søren Kragh-Jacobsen, Dänemark
Eine Lobende Erwähnung geht an: CHASING THE WIND / JAG ETTER VIND, Regie: Rune Denstad Langlo, Norwegen
Dokumentarfilmpreis:
TÖDLICHER SOMMER – NORWEGENS JUGEND UND DIE ANSCHLÄGE /
TIL UNGDOMMEN, Regie: Kari Anne Moe, Norwegen
und eine lobende Erwähnung geht an: EIN MANN WIE SIE / „HRAFNHILDUR“ HEIMILDARMYND UM KYNLEIDRÉTTINGU, Regie: Ragnhildur Steinunn Jónsdóttir, Island
Preis der Kinderjury:
DIE HARTEN JUNGS / DE TØFFESTE GUTTA, Regie: Christian Lo, Norwegen
und eine lobende Erwähnung an:
DIE ANDERSSONS IN GRIECHENLAND / SUNE I GREKLAND – ALL INCLUSIVE, Regie: Hannes Holm, Schweden
Kinder- und Jugendfilmpreis:
TRAUERE NICHT UM MICH, GÖTEBORG / KÄNN INGEN SORG,
Regie: Måns Mårlind und Björn Stein, Schweden
CineStar-Preis:
LITTLE NIGHT HUNTER, Regie: Katja Adomeit, Deutschland
und eine lobende Erwähnung an:
ROTKÄPPCHEN, DACKEL UND DER WOLF, Regie: Britt Dunse, Deutschland
Informationen zu den Preisträgern und Jurybegründungen unter: www.filmtage.luebeck.de