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Veranstaltungen

6. Lübecker Literaturtreffen

Öffentliche Lesung am Freitag, 28. Januar, 20 Uhr
Veranstalter: Günter Grass-Haus
Veranstaltungsort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Lübeck

Neun prominente Schriftsteller in der Hansestadt Lübeck: In der kommenden Woche folgen acht Autorinnen und Autoren einer Einladung von Günter Grass und treffen sich mit ihm zum kollegialen Austausch. Bei diesem Arbeitstreffen bleiben die Autoren im Günter Grass-Haus in der Glockengießerstraße unter sich. Eine Gelegenheit zum Zuschauen und Zuhören gibt es dennoch – am 28.1. können Interessierte die neun Schriftsteller im Museum Behnhaus Drägerhaus bei einer Lesung erleben. Sherko Fatah, Olga Flor, Eva Menasse, Norbert Niemann, Knud Romer, Fridolin Schley, Jens Sparschuh, Tilman Spengler und Günter Grass werden in der Behnhaus-Diele aus ihren Werken lesen.
Ein anschließendes Gespräch mit den Schriftstellern wird von Jörg-Dieter Kogel, Programmleitung Nordwestradio (Radio Bremen und NDR) moderiert. Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr. Preis: 15/10 Euro. Schüler im Klassenverbund zahlen 5 Euro pro Person. Karten gibt es ab sofort im Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21. Telefonische Reservierungen sind möglich unter 0451-122 4230. Das Lübecker Autorentreffen findet in diesem Jahr zum sechsten Mal statt.

Kurzinformationen zu den Autoren
Günter Grass, 1927 in Danzig geboren, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Als Schriftsteller bezeichnet er sich als Autodidakt. Er gehörte ab 1955 zur Gruppe 47 und schätzt den Austausch mit anderen Künstlern. Seit 1986 lebt Grass in der Nähe von Lübeck, im Herbst 1995 verlegte er mit seinem Sekretariat auch seinen Arbeitsmittelpunkt von Berlin Friedenau in die Lübecker Glockengießerstraße.

Sherko Fatah, geboren 1964 in Ost-Berlin, studierte Philosophie und Kunstgeschichte in West-Berlin. 2001 erschien Fatahs viel gelobtes Romandebüt „Im Grenzland“, das im gleichen Jahr mit dem „aspekte-Literaturpreis“ ausgezeichnet wurde. 2008 erschien sein jüngstes Werk „Das dunkle Schiff“. Er war Stipendiat des Literarischen Colloquiums Berlin und erhielt 2003 das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste.

Olga Flor, geboren 1968 in Wien, studierte Physik und Kunstgeschichte in Graz. Ihr erster Roman „Erlkönig“ erschien 2002, der Monolog „Fleischgerichte“ wurde 2004 im Schauspielhaus Graz uraufgeführt. Flor war Preisträgerin des Reinhard-Priessnitz-Preises (2003) und des Otto-Stoessl-Preises (2004). Ihr jüngstes Werk „Kollateralschaden“ war 2008 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, war als Journalistin und Redakteurin tätig. Sie begleitete den Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving in London und arbeitete nach einem Aufenthalt in Prag als Kulturkorrespondentin in Wien. Seit 2003 lebt sie in Berlin. Mit „Vienna“ veröffentlichte sie 2005 einen viel beachteten Debütroman. 2009 erschien ihr neues Buch „Lässliche Todsünden“.
Norbert Niemann, 1961 in Landau an der Isar geboren, studierte Literatur, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte in Regensburg und München. 1997 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Akzente“. 1998 brachte er mit „Wie man’s nimmt“ seinen ersten Roman heraus. 2008 erschien sein jüngstes Buch „Willkommen neue Träume“.
Knud Romer, geboren 1960, studierte Literaturwissenschaften und ist einer der bekanntesten Werbefachleute Dänemarks. Er veröffentlichte kulturhistorische Bücher und trat als Schauspieler in Lars von Triers Film „Idioten“ auf. 2007 sorgte der Däne mit seinem ersten Roman „Wer blinzelt, hat Angst vor dem Tod“ für Aufsehen.
Fridolin Schley, 1976 in München geboren, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München sowie Germanistik, Politik und Geschichte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Zuletzt erschien sein Buch „Wildes Schönes Tier“ (2007), das mit dem Tukan-Preis München ausgezeichnet wurde. Für die Erzählung „Stendhal, Stockholm“ wurde Schley 2008 mit dem Wortspiele-Preis des Bayerischen Rundfunks ausgezeichnet.

Jens Sparschuh, 1955 in Karl-Marx-Stadt geboren, studierte Philosophie und Logik in Leningrad. Er promovierte 1983. Er ist Verfasser von Romanen, häufig zu Themen aus der deutschen Geschichte und Literaturgeschichte, sowie von Essays, Gedichten und Hörspielen. 1988 erhielt er den Anna-Seghers-Preis, 1990 den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Ernst-Reuter-Hörspielpreis. 1996 wurde ihm der Bremer Literaturförderpreis zuerkannt. 2009 erschien „Putz – und Flickstunde. Zwei kalte Krieger erinnern sich“.
Tilman Spengler, 1947 in Oberhausen geboren, studierte Sinologie und war mehrere Jahre an dem Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in Starnberg beschäftigt. Neben seiner akademischen Tätigkeit publiziert er regelmäßig in der „Zeit“, „Geo“ und „Die Woche“. 1991 veröffentlichte er die Romanbiografie „Lenins Hirn“, die in einundzwanzig Sprachen übersetzt wurde. Vergangenes Jahr erschien sein neues Buch „Sind Sie öfter hier? Von der Kunst, ein kluges Gespräch zu führen“.