6,7 Millionen Euro für Lübecks Berufsschulen und Städtebau
Innenminister Breitner überreicht Bewilligungsbescheide an Bildungssenatorin Borns
Für den Ausbau und die Sanierung ihrer Berufsschulen erhält die Hansestadt Lübeck insgesamt sechs Millionen Euro an zinsgünstigen Darlehen aus dem Kommunalen Investitionsfonds. Der Betrag setzt sich zusammen aus 3,5 Millionen Euro für die Sanierung und den Umbau des Berufsschulzentrums in der Dankwartsgrube und 2,5 Millionen Euro für die Erweiterung des Berufsbildungszentrums in der Georg-Kerschensteiner-Straße. Weitere 694.000 Euro an zinsgünstigen Darlehen stellt der Kommunale Investitionsfonds zur Verfügung, um der Hansestadt zu helfen, ihren Eigenanteil an den diesjährigen Städtebauförderungsmaßnahmen „Städtebaulicher Denkmalschutz“ zu finanzieren. Innenminister Andreas Breitner überreichte die entsprechenden Bescheide heute, Donnerstag 19. Juli, an Bildungssenatorin Annette Borns. Der Kommunale Investitionsfonds ist ein wichtiges Instrument zur Finanzierung von Investitionen in die kommunale Infrastruktur. Die 20-jährige Laufzeit der Darlehen und der Zinssatz von derzeit 2,25 Prozent im Jahr machen den Fonds besonders attraktiv.
Breitner lobte die Investitionsentscheidungen der Stadt zugunsten ihrer Schulen und der Stadtsanierung. „Die Prioritäten sind richtig gesetzt, und das Geld wird in Zukunftsprojekte gesteckt“, sagte der Minister. Lübeck habe in den vergangenen Jahren mit den Sanierungen der allgemeinbildenden Schulen, dem Ausbau und der Sanierung von Kindertagesstätten und auch mit der Neuordnung der Berufsschulzentren einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Das gelte auch für die Stadtsanierung. Die Städtebauförderung helfe den Kommunen, dass Wohnen und Arbeiten im Stadtquartier wieder attraktiver würden. Jeder öffentliche Euro löse in der Regel das sechs- bis achtfache an Bauinvestitionen aus. „Die Städtebauförderung ist von großer wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Bedeutung“, sagte Breitner.
Vor zehn Jahren beschloss die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck, die Berufsschulen auf drei große Standorte zu konzentrieren. Mehr als 30 Millionen Euro werden insgesamt in die Neustrukturierung der beruflichen Bildungslandschaft investiert. „Die nun vom Land gewährten Darlehen zum derzeit zwar marktüblichen Zinssatz aber mit 20jähriger Laufzeit bedeuten Planungssicherheit in der Finanzierung“, sagte Borns. Dies sei vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltssituation ein wesentlicher Aspekt. „Ziel der neuen Berufsschulzentren ist vor allem die enge Kooperation der Einrichtungen und damit die Nutzung von Synergieeffekten, wie beispielsweise im Rahmen der Raumnutzung“, so Borns weiter.“ Das führe letztendlich nicht nur zu einer verbesserten Lernsituation durch Netzwerke sondern auch zu Kosteneinsparungen bei der Gebäudeunterhaltung.
Für mehr als 18 Millionen Euro wurde die Dorothea-Schlözer-Schule als Standort für die sozialen Berufe ausgebaut. Fast 14 Millionen Euro kostete der Erweiterungsbau der Emil-Possehl-Schule für die technischen Berufe. Gemeinsam mit der Friedrich-List-Schule betreibt die Emil-Possehl-Schule in der Georg-Kerschensteiner-Straße das Berufsbildungszentrum für Technik und Wirtschaft. Nach Sanierung und Umbau der Dankwartsgrube für rund 12 Millionen wird hier die Hanse-Schule (ehemals Fischstraße) einziehen. Mit der benachbarten Gewerbeschule für Nahrung und Gastronomie entsteht das Berufsschulzentrum Innenstadt (Wirtschaft, Verwaltung, Nahrung und Gastronomie). Gleichzeitig kann mit dem Umzug der Hanse-Schule in die Dankwartsgrube das freiwerdende Gründerviertel rund um die Fischstraße in unmittelbarer Nähe der Marienkirche zu einem Stadtgebiet zum Wohnen und Arbeiten entwickelt werden.
Hier schafft die Stadt zusätzlichen attraktiven Wohnraum und Raum zum Arbeiten, insbesondere auch für kreative Berufe. Rund 40 bis 50 Millionen Euro sollen ab 2014 in das größte Stadtentwicklungsprojekt Lübecks seit Ende des Zweiten Weltkrieges investiert werden.