77. Lübecker Ruderregatta auf der Wakenitz – Gelungener Saisonauftakt bei strahlendem Sonnenschein

Text: Henry Klüssendorff

Glattes Wasser, strahlender Sonnenschein, viele Zuschauer, spannende Rennen und tolle Preise – keine Frage, die 77. Lübecker Ruderregatta auf der Wakenitz war ein gelungener Saisonauftakt für die angereisten Aktiven aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Berlin, Bayern, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und aus Dänemark. Regattaleiter Henry Klüssendorff und seine eingespielte Mannschaft waren wie immer gut vorbereitet, die Regatta wurde vor vielen Zuschauern am Wakenitzufer zu einer echten Werbeveranstaltung für den Rudersport… „Wir hatten eines der besten Meldeergebnisse der letzten Jahre und sehr viele Kinderrennen. Daher war es besonders wichtig, daß das Wetter mitspielt“, so ein zufriedener Henry Klüssendorff, der besonders den vielen Firmen dankte, die Preise für die verschiedenen Rennen zur Verfügung stellten: „Wir freuen uns sehr, daß es viele Firmen gibt, die unsere Veranstaltung in dieser Form unterstützen. Die Regatta ist mittlerweile weit bekannt für ihre tollen Preise.“
Ein Highlight am Samstag war der Rippchen-Achter, eine in Deutschland wohl einmalige Idee, denn die Siegermannschaft wird am Abend in das Restaurant Sachers eingeladen, wo es Rippchen satt gibt. Die Ruderer vom Soroe Roklub aus Dänemark waren wohl in den letzten Jahren, in denen sie dieses Rennen schon mehrfach für sich entscheiden konnten, auf den Geschmack gekommen und ließen von Beginn an keinen Zweifel an ihren Rippchen-Ambitionen aufkommen. Emil Christensen, Asbjörn Levring, Christian Pedersen, Ulrich Hoegsted, Christian Mölvig, Christian Ebert, Bo Vilhelmsen, Peder Lillelund und Steuermann Emil Christensen verwiesen den Lübecker Ruder-Klub, den Der Hamburger und Germania Ruder Club und die Lübecker Ruder-Gesellschaft auf die Plätze. Am Abend traf man sich mit den Lübecker Achtern und weiteren Ruderern im Sachers und verlebte einen schönen Abend. Aber auch in diesem Jahr mussten die Lübecker Ihre Rippchen selber bezahlen.
Für den Juniorinnen-Einer A hatte die Firma New Wave, Berlin einen Einkaufsgutschein gespendet. Stolze Gewinnerin war Lena Möbus von der Reinfelder Rudergemeinschaft.
Auch in diesem Jahr hat Christoph Schubert, Inhaber der Firma Buycycle, ein
hochwertiges Fahrrad aus seiner Kollektion für den Einer der A Junioren zur Verfügung gestellt. Schon vor dem Rennen wurde von den Kontrahenten das tolle Fahrrad bewundert und sie waren sich sicher, dass es sich lohnt im Rennen besondere Anstrengungen zu unternehmen. In den Vorläufen am Samstag waren es zwei Ruderer, die sich klar durchsetzten. Filip Lühr aus Hamburg und Morton Freytag aus Ratzeburg. Gerade dieser Morton Freytag war besonders motiviert, war sein eigenes Fahrrad vor ein paar Wochen bei einem Unfall zerstört worden. Doch im Finalrennen am Sonntag zeigte Filip Lühr vom Start weg, dass er dieses Fahrrad mit nach Hamburg nehmen will. In einem schönen Rennen setzte er sich durch und war überglücklich über seinen Gewinn.

Ein besonderer Förderer der Veranstaltung war die Firma BHU Baustoffe aus Lübeck, die neben einem abwechslungsreichen Programm für die Kinder auch einen Wanderpokal für den Masters-Achter ausgelobt hatte. Der von dem Lübecker Architekten Kay Urban gestaltete Preis konnte in einem sehr spannenden und knappen Rennen von der Renngemeinschaft Lübecker Ruder-Klub/Ruderverein Empor Berlin/ Rudergemeinschaft Berlin Grünau/Münchner Ruderclub mit Holger Gerhardt, Ulf Schröder, Björn Gehlsen, Rüdiger Borchardt, Daniel Creutzburg, Arnim Burch, Dietmar Löwa, Andre Radke und Steuerfrau Susanne Heimann gewonnen werden. Am Siegersteg ließen es sich Boy Meesenburg und Uwe Potz von BHU Baustoffe nicht nehmen, dem Siegerteam persönlich zu gratulieren.

Für den Lübecker Thorben Schmiedeberg von der LRG, gilt dieses Jahr das große Ziel Junioren Weltmeisterschaft. Im letzten Jahr hat es ganz knapp nicht gereicht. Mit seinen Partnern aus Rostock und Hamburg nutzte er das Regattawochenende, um sich auf die internationale Regatta in München vorzubereiten. Dies gelang sehr gut mit einem Sieg am Sonntag im Junioren Vierer ohne Steuermann, in München am nächsten Wochenende muss dies nun wiederholt werden. Thorben sitzt in einem sehr leistungsstarken Boot. Waren seine Partner doch schon Gewinner einer Bronzemedaille bei der Juniorenweltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Den zweiten Platz belegten in diesem Rennen Ruben Anemüller und Max Munski mit ihren Partnern aus Friedrichstadt und Kappeln. Beide Ruderer der Lübecker RG haben in diesem Jahr bei der Langstrecke und dem Frühtest schon sehr gute Leistungen gezeigt. Sie machen sich auch noch Hoffnungen mit auf den WM-Zug aufzuspringen. Die beiden starten in München mit ihren Teamkollegen im gesteuerten Vierer.
Für die jüngeren Junioren (B) findet in diesem Jahr unter der Führung der Lübecker Ruder Gesellschaft und Landestrainer Björn Lötsch ein Landesprojekt am Landesstützpunkt Lübecker RG für leichte Junioren B statt. Schon seit den Herbstferien finden in Lübeck immer wieder Trainingswochenenden und Leistungsüberprüfungen statt. Die Ruderer kommen aus ganz Schleswig-Holstein. Erste große Leistungsüberprüfung war nun die Regatta in Lübeck. Aus Lübeck nehmen fünf Ruderer an diesem Projekt teil. Es sind dies Arne Kirschstein, Arne Grimm, Norman Schmiedeberg alle LRG und Timo Haage und Frederik Woschniak beide LRK. In diversen Rennen konnten sie im Doppelvierer und Doppelzweier am Siegersteg anlegen. Es war ein sehr guter Einstieg für dieses Landesprojekt auf dem Weg zur Jugendmeisterschaft. Bei den B Juniorinnen zeigten die Ruderinnen vom LFRK Johanna Brast, Lin Sörensen, Rike Bruß und Swana Freytag ihr Leistungsvermögen und siegten am Samstag im Doppelvierer und auch noch an beiden Tagen im Doppelzweier.
Bei den Jungen und Mädchen (11-14 Jahre) fuhren Lisa Peterson und Frederike Jaeger auf ihrer ersten großen Regatta hervorragende Rennen. Am Samstag gewannen beide ihre Einer über 500m und belegten über die 3000m Langstrecke Platz zwei. Diesen Platz wiederholten sie am Sonntag über 1000m. Sie mussten sich jeweils nur sehr knapp den Bundeswettbewerbsiegern des vergangenen Jahres geschlagen geben. Dies lässt auf eine erfolgreiche Saison hoffen.

Besonders überragend waren die Jungen der Lübecker Vereine. Finn Schröder und Leif Sörensen vom LRK gewannen ihre Einer über 500m und 1000m und auch den Doppelzweier über 1000m und 3000m. Beide zeigten für Alter schon eine gute Rudertechnik und gewannen jeweils sehr deutlich. Gleiches gilt für Maarten Maeder von der Lübecker RG. Er konnte seine Einerrennen über 500m, 3000m und 1000m gewinnen.
Ebenfalls über 100% Siegesausbeute freuten sich Tjark Pichner und Jasper Reinberg (beide LRG). Sie fuhren im Doppelzweier 1000m, 500m und 3000m und im Doppelvierer mit Hanno Hagenström. Lukas Dann und Steuermann Hannes Reinberg als Erste über die Ziellinie. Auch bei den Jungen hoffen die Lübecker Vereine auf eine erfolgreiche Teilnahme beim Bundeswettbewerb in Köln im Juli.
In den Gesamtwertungen gab es die folgenden Endstände: Den Gummibärchenpokal für die Jungen und Mädchen gewann der Ratzeburger Ruderclub, der mit einer großen Mannschaft angereist war, vor der Lübecker Ruder-Gesellschaft und dem Olympischen Ruderclub Rostock. Im Juniorenpokal lag der Ruderverband Schleswig-Holstein vor der Wurzener Rudervereinigung und dem Ratzeburger Ruderclub. Bei den Masters führte der Lübecker Frauen-Ruder-Klub die Rangliste vor dem Ruderklub Flensburg und der Rudergesellschaft Hansa aus Hamburg an.