Adolf Muschg: Der Zusenn oder das Heimat

Literatur | Lesung
1 CD, Laufzeit 47 Minuten
¤ 12.- / CHF 19.90
ISBN 978-3-85616-414-0
13. Mai 2009: 75. Geburtstag von Adolf Muschg
Adolf Muschg (*1934 in Zollikon/Zürich) gehört zu den grossen, zeitgenössischen Schriftstellern der Schweiz. 1994 erhielt er den Büchner-Preis, 2003 bis 2005 war er Präsident der Akademie der Künste, Berlin, deren Mitglied er seit 1976 ist.
Das Hörbuch:
Ein 57jähriger Bauer, der mit zwei erwachsenen Töchtern allein auf der abgelegenen Torggelalp lebt, ist mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Aus der Untersuchungshaft schreibt er nun dem «hohen Gericht» einen langen Brief, «weil meine mündlichen Worte zu Ihrer Zufriedenheit nicht ausreichen»; in ebenso ungelenken wie berührenden Sätzen versucht er zu erklären, wie und weshalb es – viele Jahre nach dem Tod seiner Frau – zu einem inzestuösen Verhältnis zuerst mit der älteren und später auch mit der jüngeren Tochter gekommen ist.
Adolf Muschgs spannender Text besteht zunächst nur aus Andeutungen über die Tat. Erst allmählich wird deutlicher, dass es sich um ein inzestuösen Verhältnis handelt. Der Reiz der Erzählung liegt vor allem in der Diskrepanz zwischen der Tat und ihrer Einschätzung durch den einfältigen Briefschreiber. Wal Lüönd versteht es, die ungelenken Worte des Bauern für diese Hörbuchproduktion eindrucksvoll in Sprache umzusetzen.
