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Politik & Wirtschaft

Agentur für Arbeit: Schulabgänger 2008 – schon jetzt bewerben!

AgenturfuerArbei
Bereits in wenigen Wochen beginnen vor allem Großbetriebe und Verwaltungen mit der Auswahl ihrer Auszubildenden des Einstellungsjahrganges 2008. Hier ein paar gute Tipps für von der Agentur für Arbeit. Dazu ein Gespräch zwischen dem Arbeit„In der Wahrnehmung vieler Schulabgänger liegt der Ausbildungsbeginn im Spätsommer des nächsten Jahres jedoch noch in weiter Ferne und sie verpassen dadurch wichtige Bewerbungschancen“ darauf wies Wolfgang Werner, Leiter der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck, jetzt hin. Er rät den Jungendlichen ihren Einstieg in den Beruf, als wichtigen Meilenstein, gut zu planen und frühzeitig mit der Bewerbung zu beginnen. Trotz des vielseitigen Informations- und Beratungsangebot der Berufsberatung wird dieses viel zu oft nur flüchtig wahrgenommen.

„Ich habe zwar Verständnis für die vielseitigen Interessen von jungen Menschen, es ist aber ein Fehler den Berufseinstieg auf die „lange Bank“ zu schieben“ rät der Arbeitsmarktexperte. Nach Beobachtungen der Berufsberatung startet eine zunehmende Zahl von Jugendlichen erst im letzten halben Jahr vor Ausbildungsbeginn und damit oft viel zu spät mit der aktiven Bewerbung. Zwar gibt es differenziert nach Branchen und Betriebsgröße unterschiedliche Einstellungstermine, dennoch sollte bereits jetzt für alle, die 2008 die Schule verlassen, die Beobachtung des Ausbildungsmarktes und die Einschätzung der eigenen Chancen beginnen.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – diesen Satz hat Berufsberater Wolfgang Lach schon häufiger gehört. Immer wieder ist für viele Schulabgänger unklar, wann sie sich um eine betriebliche Ausbildungsstelle bewerben sollen.

HIer dazu ein Gespräch mit Berufsberater Wolfgang Lach mit der Vorgabe „Ja, hätte ich das gewusst, ich hätte mich viel früher beworben“

Frage: Welche Rahmenbedingungen bestimmen den Bewerbungszeitpunkt?
Wolfgang Lach:
Im Wesentlichen natürlich die Vorgaben der einstellenden Betriebe.
Also, wann wünschen die Betriebe Bewerbungen.
Es hängt aber auch davon ab, ob der Bewerber schon die Voraussetzungen für eine Bewerbung erfüllt.

Frage:
Wann hat ein Bewerber diese Voraussetzungen erfüllt?
Lach:
Die Bewerbung ist der letzte Schritt in einer systematischen Berufswahl. Das heißt ein Bewerber sollte sich vorher ausreichend informiert haben und eine tragfähige Berufsentscheidung getroffen haben. Erst dann macht eine Bewerbung Sinn.
Betriebe erwarten gut informierte Bewerber, die eine abgesicherte
Berufsentscheidung getroffen haben.

Frage:
Zu welchem Zeitpunkt erwarten nun Betriebe Bewerbungen?
Lach:
Für eine betriebliche Ausbildung gibt es keinen vorgeschriebenen Bewerbungstermin. Jeder Betrieb kann nach eigenen Bedürfnissen
handeln. Es gibt allerdings Erfahrungswerte.
Grundsätzlich gilt: Banken, Sparkassen, Versicherungen, Verwaltungen, Beamtenlaufbahnen und Großbetriebe erwarten frühzeitig die Bewerbungen. Bewerbungszeugnis ist in diesen Fällen das Versetzungszeugnis in die Abschlussklasse.
Dieser Zeitpunkt ist auch bei Berufen angezeigt, in denen nicht besonders zahlreich ausgebildet wird, aber auch Berufe, in denen die
Nachfrage besonders groß ist.

Frage:
Ist das nicht sehr früh?
Lach:
Nein, keineswegs. Die genannten Betriebe haben häufig ein sehr aufwendiges Bewerbungsverfahren.
Sichtung der Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräche,
Durchführung eines Tests /Assesmentcenter und Klärung der gesundheitlichen Voraussetzungen. Es benötigt Zeit, um eine
sorgfältige Auswahl zu treffen.

Frage:
Bei „Kleinbetrieben“ kann man sich dann auch später bewerben?
Lach:
Das Bewerbungsverfahren ist ein fortlaufender Prozess und keineswegs im Dezember abgeschlossen.
Allerdings, insbesondere in Berufen, in denen nicht so zahlreich ausgebildet wird und in Berufen, in denen die Nachfrage sehr groß ist, sollte man sich auch bei kleineren Betrieben bereits mit dem Versetzungszeugnis bewerben. Es ermöglicht dem Bewerber ggf. noch ein freiwilliges Praktikum in den Herbstferien zu absolvieren.

Frage:
Welche Tipps würden sie den Schulabgängern 2008 zum Bewerbungsverfahren noch mit auf den Weg geben?
Lach:
Nach meinen Erfahrungen als Berufsberater beobachte ich in den letzten Jahren bei der Bewerbung für eine betriebliche Ausbildung
eine gewisse Zurückhaltung. Viele Schulabgänger gehen davon aus, dass die Bewerbungen erst mit dem Halbjahreszeugnis 2008 beginnen.
Häufig ist es dann zu spät und hat zur Folge, dass der „Traumberuf“ nicht mehr realisiert werden kann und das Angebot an Ausbildungsstellen deutlich reduziert ist.
Schulabgänger 2008 sollten die verbleibende Zeit nutzen, sich mit ihrer Berufswahl zu befassen, eine abgesicherte Berufentscheidung zu treffen, Alternativen einzuplanen und mit dem Versetzungszeugnis rechtzeitig die Bewerbungen starten.
Wie sagt noch das Sprichwort: Der frühe Vogel fängt den Wurm – und beste Aussichten auf beste Ausbildungsplatzangebote.

Siehe auch unter www.arbeitsagentur.de/ Bürger /Ausbildungssuche.