Ägypten: Christen hoffen auf Erneuerung
Neue Herausforderungen nach der Absetzung von Präsident Mursi – Einen Tag nach dem Sturz von Präsident Mursi durch das Militär beurteilen die meisten ägyptischen Christen die Entwicklung positiv. Die Muslimbruderschaft hat ihnen das Leben in Ägypten nicht leichtgemacht. Trotzdem wirft die Situation in Ägypten auch für sie viele Fragen auf. Wie werden die Mursi-Anhänger und seine Gegner künftig miteinander umgehen? Wird die Muslimbruderschaft, deren Hoffnungsträger der gestürzte Präsident war, ihren Machtverlust hinnehmen, oder wird es zu weiterem Blutvergießen kommen? Werden Frieden und Respekt in Ägypten möglich sein? Noch in der Nacht zum Donnerstag gingen wieder christliche Kirchen in Flammen auf und gaben den Befürchtungen vieler Christen neue Nahrung.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten
Die Probleme im Alltag, die die Amtszeit von Präsident Mursi hinterlassen hat, sind jetzt schon zu spüren: Die Arbeitslosenrate ist hoch. Die Inflationsrate steigt kontinuierlich. Benzin und Lebensmittel werden knapp, die Preise machen vieles unerschwinglich. Der Wunsch der Menschen nach Veränderung ist riesig.
„Zeit der rasanten Entwicklungen“
Ein ägyptischer Kontaktmann schildert gegenüber dem christlichen Hilfswerk Open Doors: „Es warten jetzt viele Herausforderungen auf unser Land. Ein neues Kapitel in der langen Geschichte Ägyptens beginnt. Bitte betet für Ägypten und für einen wirklichen Neubeginn in dieser Zeit der rasanten Entwicklungen.“
Nachricht von niedergebrannten Kirchen
Bereits wenige Stunden nach dem Sturz von Präsident Mursi brannten christliche Kirchen – ein klarer Hinweis darauf, dass sich an der Situation der Christen im Land so schnell nichts ändern wird. Auf dem jährlichen Weltverfolgungsindex von Open Doors, einer Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten bedrängt werden, belegt Ägypten aktuell Platz 25. Das Land am Nil bewegt sich auf eine Periode politischer Instabilität und Unsicherheit zu. Open Doors unterstützt die christliche Minderheit u.a. mit Literatur, Schulungen und medizinischer Hilfe.
Über Open Doors |
Schätzungsweise 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Open Doors ist als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit fast 60 Jahren in mehr als 50 Ländern im Einsatz für verfolgte Christen. Jährlich veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Projekte von Open Doors umfassen die Bereitstellung von Bibeln und christlicher Literatur, Hilfe zur Selbsthilfe, Ausbildung von Gemeindeleitern, Engagement für Gefangene, Nothilfe und die Unterstützung von Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf.
Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz. |