Aktionsplan Homophobie: Vorhandene Arbeit mit ungenügenden Mitteleinsatz ignoriert
DIE LINKE Schleswig-Holstein kritisiert den heute vorgestellten Aktionsplan Homophobie als ungenügende Kopfgeburt, die bestehende Selbsthilfestrukturen ignoriert und so das wenige Geld auch noch verschwendet.
„Während das rot-rote Berlin seinerzeit 2,1 Millionen für den Kampf gegen Homophobie einstellte, will Schleswig-Holstein mit nur 50.000 in dieses schwere Thema einsteigen. Das ist viel zu wenig. Dass man offensichtlich vor allem den LSVD als Gesprächspartner ansieht, ignoriert eklatant die seit Jahren gewachsene Selbsthilfestruktur im Land, die der LSVD nur mangelhaft repräsentieren kann. So wundert es auch nicht, dass viel Geld dafür ausgegeben wird, Workshops durchzuführen, die bei einem Verein wie Haki e.V. bereits zur Basisqualifikation gehören“, so Landessprecher Jens Schulz.
Abgesehen von der niedrigen Gesamtsumme ist es schon erstaunlich, wie die Landesregierung hier den Kampf gegen Homophobie führen will. 2.700 € gehen da für eine kraftlose Fotoaktion verloren oder aber 5000 € für eine Fibel, die es bereits ehrenamtlich erstellt wurde. Allgemein ist man in der Selbsthilfe in Schleswig-Holstein inhaltlich deutlich weiter.
„Aber die Landesregierung hatte sich überhaupt nicht bemüht mit den vorhandenen Akteuren ins Gespräch zu kommen, beispielsweise mit einem offenen Ratschlag. Stattdessen wurde platt der LSVD als Vorzeigeorganisation gewählt, was zur Folge hat, dass das wenige vielfach uneffektiv verpufft. Ein Beispiel wie man es nicht macht“, so Schulz abschließend.