Politik & Wirtschaft

Aktuelle BIBB-Forschung: Hauptschüler und Frauen brechen deutlich häufiger ihre Ausbildung ab

Der Anteil der Auszubildenden, die ihre erste duale Ausbildung nicht erfolgreich beenden, ist mit rund 12 Prozent deutlich niedriger als die in der Berufsbildungsstatistik jährlich ermittelte Quote der Vertragslösungen, die 2011 bei 24,4 Prozent lag. Das stellte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einer aktuellen Studie fest. Denn relativ viele Jugendliche wechseln während ihrer Ausbildung den Betrieb. Aus Sicht der Auszubildenden handelt es sich bei einer solchen Vertragslösung also nicht um eine erfolglose Beendigung der dualen Ausbildung. Im Ergebnis liegen die Erfolgschancen damit in der dualen Ausbildung deutlich besser als bei einem Hochschulstudium, stellt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser festDie Studie liefert auch eine teilweise Erklärung für die in Gastronomie und Hotellerie bekanntermaßen verhältnismäßig hohen Vertragslösungsquoten. Es gibt nämlich sehr deutliche Unterschiede zwischen den Azubi-Gruppen. So liegt der Anteil der Vertragslösungen bei Hauptschülern, die im Gastgewerbe überproportional und mit steigender Tendenz ausgebildet werden, mehr als doppelt so hoch wie bei Jugendlichen mit mittlerem Schulabschluss. Junge Frauen, die die Mehrheit der Gastgewerbe-Azubis stellen, brechen mit 15 Prozent die Ausbildung deutlich öfter ab als junge Männer (10 %). Ein häufiger Grund dafür sind Schwangerschaft und Kinderbetreuung. Das BIBB weist daher auf die Möglichkeit der Teilzeitausbildung hin. Ein deutlich erhöhtes Abbruch-Risiko haben auch Auszubildende mit Migrationshintergrund.

Tipps zu Themen wie Teilzeit-Berufsausbildung und Umgang mit Azubis mit Migrationshintergrund finden Sie auch im DEHOGA „Wegweiser für Ausbilder“.