Alarmierender Trend: Deutscher Rapsertrag in den letzten fünf Jahren nahezu halbiert (FOTO)
Berlin (ots) – Zusätzlich zu fehlenden Pflanzenschutzmitteln litten die Rapsbestände 2018 unter trockener Witterung. Ölsaatenverarbeitende Industrie fordert verbesserte Rahmenbedingungen für Rapsanbau. Die aktuelle Rapsernte wird nach der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) deutlich unter dem Vorjahr liegen. Destatis geht für die deutsche Rapserzeugung 2018 von 3,5 Mio. Tonnen aus. Dies entspricht 23 Prozent weniger als 2017; verglichen mit 2014 liegen die Ertragsrückgänge bei 40 Prozent. Die Rapsanbaufläche nahm über den gleichen Zeitraum um 16 Prozent auf 1,2 Mio. Hektar ab. Schuld allein an der schlechten Ernte trägt nicht nur die anhaltende Trockenheit, vor allem nicht mehr bekämpfbare Schädlinge setzen den jungen Pflanzen zu. „Der Rapserdfloh und die Kleine Kohlfliege fressen junge Blätter und Wurzeln, so dass die Pflanzen geschwächt werden und nicht mehr an das Wasser aus tieferen Bodenschichten kommen. Damit fallen Ernteerträge zunehmend geringer aus. Seit des Verbots insektizider Beizmittel ist der Raps ungeschützt gegen diese Schädlinge, deshalb wartet die Branche dringend auf die Entwicklung und Neuzulassung neuer Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel“, so Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland. „Raps ist die wichtigste heimische Eiweißpflanze, die Nachfrage ist eher steigend. Der Rückgang der Rapsanbauflächen und der Ernteerträge stehen im Widerspruch zur nationalen Eiweißstrategie der Bundesregierung“, so Kleinschmit von Lengefeld weiter. „Raps ist keine reine ‚Energiepflanze‘, Raps ist ausgesprochen vielseitig nutzbar. Bei der Rapssaatenverarbeitung fallen neben gesundem Rapsöl auch knapp zwei Drittel Rapsschrot als Eiweißfuttermittel an, dies trägt wesentlich zur Versorung der Nutztiere mit heimischem Protein bei“, erklärt Kleinschmit von Lengefeld. Die Vielseitigkeit von Raps zeigt sich zudem in den Nebenprodukten: Die Rapsblüte versorgt uns mit Bienenhonig, bei der Herstellung von Rapsöl wird Lecithin gewonnen und dient als Emulgator in Backwaren und Schokolade. Bei der Weiterverarbeitung von Rapsöl zu Biodiesel wird Glycerin produziert, ein wichtiger Bestandteil von Zahnpasta, Schuhcreme und Seifenblasenwasser. Zudem bringt die Rapspflanze Vielfalt auf den Acker, indem sie die Fruchtfolge auflockert und die Nährstoffeffizienz steigert. Die auf dem Feld verbleibende Restpflanze dient der Humusbildung und verbessert die Bodenfruchtbarkeit. OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. OVID vertritt als Verband die Interessen der ölsaatenverarbeitenden und ölraffinierenden Unternehmen in Deutschland. Die Kernaufgabe der 17 Mitgliedsfirmen ist die Verarbeitung von Ölsaaten und Pflanzenölen zu Produkten für die Lebensmittelindustrie, die Oleochemie, die technische Verwendung und für die Bioenergie. Als Verband ist OVID Schnittstelle zwischen seinen Mitgliedsunternehmen, politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaft, Wissenschaft und Institutionen sowie Medien und der Öffentlichkeit. Sitz des Verbandes ist Berlin, in Brüssel ist OVID über den europäischen Verband FEDIOL vertreten. www.ovid-verband.de Pressekontakt: Pressekontakt OVID Alexandra Meyer I Maik Heunsch Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Tel: +49 (0)30 / 72 62 59 – 57 presse@ovid-verband.de Original-Content von: OVID, Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
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