Als Hanse gemeinsam aus der Kreditklemme
Hoch verschuldetet Städte in Deutschland besorgen sich durch eine Anleihe gemeinsam zu günstigen Konditionen Geld. Nach Ansicht des Finanzexperten der CDU-Bürgerschaftsfraktion Lars Rottloff auch ein Modell für das klamme Lübeck. „Dortmund, Essen, Herne, Solingen, Remscheid und Wuppertal planen gemeinsam Anleihen auszugeben, um zusammen 500 Mio. Euro am Kapitalmarkt aufzunehmen. Die „Ruhr-Anleihe“, in der sich sechs Kommunen zusammengeschlossen haben, kann für Lübeck ein Vorbild sein“, so Rottloff.
Und dabei sind die genannten Städte nicht die ersten, die sich auf diesem Weg zinsgünstig Geld in die knappen Kassen spülen wollen. Bereits im Mai 2013 hatte Nürnberg und Würzburg die „Franken-Anleihe“ begeben. Die Anleihe belief sich über 100 Mio. Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Zinskupon auf 1,875 Prozent.
Warum keine „Hanse-Anleihe“ mit anderen Hansestädten aus dem gesamten Bundesgebiet? Dafür könne man sich von Köln bis Lübeck zusammenschließen. Es entstünde eine starke Gemeinschaft,…die vereint den Herausforderungen der Finanzierung kommunaler Aufgaben entgegentreten könnte. „Wir werden einen entsprechenden Prüfauftrag an den Bürgermeister in die Bürgerschaft einbringen“, erklärte der CDU-Abgeordnete.
„Eine Anleihe mit anderen Kreisen in Schleswig-Holstein war auf wenig Gegenliebe im Land gestoßen“, bedauert Rottloff. „Für eine alleinige Anleihenplatzierung am Kapitalmarkt ist Lübeck zu klein.“ Dabei habe eine gemeinsame Anleihe durchaus Charme. Neben einem günstigen Zins, entfalle ein Rating durch die Agenturen. Außerdem hafte jede der beteiligten Städte nur für den eigenen Anteil am aufgenommenen Geld.