Alt-Bischof Dr. Knuth erhält Ehrendoktorwürde – Bischof Ulrich gratuliert seinem Amtsvorgänger
Kiel (sst). Der emeritierte Bischof der Nordelbischen Evangelisch- Lutherischen Kirche (NEK), Dr. Hans Christian Knuth, erhält die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel (CAU). Am kommenden Freitag (9. Juli) wird er um 16 Uhr in der Evangelischen Universitätskirche am Westring in Kiel die Auszeichnung entgegennehmen. Gerhard Ulrich, Bischof der NEK, gratuliert seinem Amtsvorgänger Alt- Bischof Dr. Hans Christian Knuth zum Erhalt der Ehrendoktorwürde. „Das Wort Gottes ist als lebendiges und Leben schaffendes Wort immer wieder neu zu übersetzen und zu deuten in die Gegenwart hinein. Seine befreiende Kraft entfaltet es dann, wenn es als gegenwärtig verantwortetes Wort immer wieder neu und anders verstanden und verkündigt wird“, so Bischof Ulrich. Ein selbstbewusster und unverkrampfter Dialog vor allem mit den Humanwissenschaften wäre und sei Hans-Christian Knuth ein zentrales Anliegen, das er unter anderem deutlich eingebracht hat in die immerwährende Reform der Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren der NEK sowie im Pastoralkolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Aus diesem Grunde habe er das Resümee seiner eigenen theologischen Lebensarbeit gelegentlich unter das bezeichnende Stichwort „Verstehen“ gestellt. Mit diesem theologischen Credo habe sich Hans-Christian Knuth seinem Züricher theologischen Lehrer Gerhard Ebeling verpflichtet gefühlt.
„Eine auf die Heilige Schrift gegründete und sich im Horizont der Wissenschaften verantwortende evangelisch-lutherische Theologie war für ihn grundlegend und unverzichtbar für das Kirche-Sein überhaupt. Mit dieser Überzeugung hat er sich eingebracht über Jahrzehnte in verschiedenen Kammern und theologischen Ausschüssen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der VELKD; er hat mit lutherischem Profil als langjähriger Catholica-Beauftragter der VELKD eine Ökumene der Profile geprägt und gelebt, lange bevor eine „Ökumene der Profile“ terminologisch erfunden wurde“, so Ulrich weiter.
Mit der Auszeichnung würdigt die Theologische Fakultät der CAU seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Schriftauslegung, seine Verdienste um eine theologisch verantwortete Leitung – insbesondere der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche – und seinen Beitrag zum theologischen Diskurs zwischen deutschen und skandinavischen Lutherforschern als Präsident der Luther-Akademie Sondershausen-Ratzeburg.
Der am 6. September 1940 in Greiz/Thüringen geborene Hans-Christian Knuth wuchs in Hamburg und Flensburg auf. Knuth studierte in Kiel, Tübingen und Zürich. Hier erlangte er auch 1969 seine Doktorwürde.
Nach Vikariat und Pastorentätigkeit war er von 1981 an als Oberkirchenrat im Lutherischen Kirchenamt der VELKD und dort Referent für Theologische Grundsatzfragen tätig. Im Jahr 1984 wurde er zum Propst des Kirchenkreises Eckernförde, 1991 zum Bischof für den Sprengel Schleswig der NEK gewählt. In seinem Bischofsamt von 1999 bis 2005 war er auch als Leitender Bischof der VELKD und Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes aktiv. Von 2004 – 2008 war er Vorsitzender der Kirchenleitung der NEK.