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Arbeitgeber gegen Arbeitnehmerrechte: Angriff auf die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Kiel – Die Tageszeitung WELT berichtet über den Vorschlag des Allianz-Chefs Oliver Bäte, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag abzuschaffen und einen entgeltfreien Karenztag einzuführen. Bäte behauptete, dies könne zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, da Arbeitnehmer in Deutschland mehr Krankheitstage hätten als im Rest der EU. Laut ihm könnten Arbeitgeber dadurch jährlich um 40 Milliarden Euro entlastet werden. Unterstützung erhält er vom Mercedes-Chef Ola Källenius, der ebenfalls auf angeblich wirtschaftliche Vorteile hinweist.Die komba gewerkschaft kritisiert diesen Vorschlag scharf und warnt vor den gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen eines solchen Schrittes. Daniel Schlichting, Landesvorsitzender der komba gewerkschaft schleswig-holstein, äußert sich unmissverständlich: „Den Sozialstaat mit der neoliberalen Abrissbirne zugunsten der Vermögenden zu demontieren, dass wird es mit der komba gewerkschaft nicht geben!“ Schlichting befürchtet, dass Beschäftigte aus Angst vor Einkommensverlust trotz Krankheit zur Arbeit erscheinen, was als „Präsentismus“ bezeichnet wird.

Gefahr für Gesundheit und soziale Gerechtigkeit
Der Vorschlag des Allianz-Chefs Oliver Bäte, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag zu streichen und einen Karenztag einzuführen, ist nicht nur zutiefst ungerecht, sondern auch brandgefährlich. Denn das bedeutet reale Einkommensverluste der Beschäftigten zugunsten der Arbeitgeber und das in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation durch Konsumzurückhaltung der Beschäftigten.

Gesamter Text Angriff auf die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall als PDF: 2025_01_09_Pressemeldung_Lohnfortzahlung_TVöD