ARGE Lübeck zieht positive Jahresbilanz 2007
„Die Bilanz kann sich bundesweit sehen lassen“, so ein zufriedener Sozialsenator Wolfgang Halbedel in der ARGE-Außenstelle Kücknitz. Die Anzahl der arbeitslosen Hilfebedürftigen sank im Jahresverlauf und hier besonders die Anzahl der in der ARGE gemeldeten Langzeitarbeitslosen um 21 Prozent. Allerdings leben in Lübeck zurzeit rund 30.000 Menschen von „Hartz IV“.
Foto: TP – BU siehe Text
Die Zahlen im Überblick: Die Anzahl der Arbeitslosen nahm im Jahresverlauf um 142 (-1,4%) auf 10.522 (Dez 2007) ab. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen entwickelte sich dabei überproportional positiv. Wurden im Januar 2007 noch 6.404 Langzeitarbeitslose im Bereich der ARGE Lübeck geführt, so waren es am Jahresende 1.341 Personen weniger. Interessant ist auch die Entwicklung der Anzahl der arbeitslosen Ausländer im Jahresverlauf, sie sank um -197 (-9,6%). Im Jahresverlauf konnten insgesamt 4.547 Arbeitslose in Beschäftigung integriert werden. Im Laufe des Jahres meldeten sich 14.682 Personen in der ARGE arbeitslos, während im gleichen Zeitraum 16.117 sich aus der Arbeitslosigkeit abmeldeten.
Im Durchschnitt gab es 2007 16.025 Bedarfsgemeinschaften. Dabei ist ihre Zahl im Jahresverlauf leicht gestiegen. Betrug die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Januar 2007 noch 15.892, so stieg diese bis April auf 16.240 und sank dann bis zum November 2007 auf 15.897. Auch die Zahl der Leistungsbezieher -alle Personen, die Leistungen nach dem SGB II erhalten- sank im Jahresverlauf um 475 Personen. 95,52% der -für arbeitsmarktliche Instrumente- zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, insgesamt 22,2 Mio Euro wurden in regionale Qualifizierungsmaßnahmen, Arbeitsaufnahmen und 1-Euro-Jobs investiert. Dabei konnten insgesamt 11.928 (2006 10.005) Förderungen realisiert werden. Von den MitarbeiterInnen wurden im Jahresverlauf 33.795 Neu- und Fortzahlungsanträge bearbeitet.
In den Eingangszonen der vier Geschäftsstellen wurden im Jahresverlauf 138.135 Anliegen von Kunden geklärt und bearbeitet. An die Hilfebedürftigen wurden in 2007 insgesamt ca. 166 Mio Euro an Leistungen ausgezahlt. Davon entfielen ca. 65 Mio Euro auf kommunale Leistungen wie die Kosten der Unterkunft und einmaligen Bedarfe. Während die durchschnittliche Höhe an Alg II pro Bedarfsgemeinschaft im Jahresverlauf sank (Arbeitsaufnahmen), stiegen die durchschnittlichen Kosten der Unterkunft und Heizung pro Bedarfsgemeinschaft im gleichen Zeitraum an (Energiekosten). Die Anzahl der Mitarbeiter stieg im Jahresverlauf um 23 Mitarbeiter auf 326. Da im gleichen Zeitraum 55 Mitarbeiter die ARGE verließen, mussten insgesamt 78 Mitarbeiter im Jahresverlauf neu eingestellt werden. Dies entspricht einem Fluktuationsanteil von 24% aller Mitarbeiter innerhalb eines Jahres. Fluktuation und Gesetzesänderungen bedeuten einen hohen Qualifikationsbedarf.
Insgesamt haben die Mitarbeiter der ARGE Lübeck an 1574 Schulungen mit insgesamt 2855 Schulungstagen teilgenommen. Gegen 2381 Entscheidungen der ARGE wurde in 2007 Widerspruch erhoben. 24 Prozent der Widersprüche wurde stattgegeben, rund 60 Prozent wurden zurückgewiesen. 2788 Menschen bekamen in Lübeck im Jahr 2007 einen Ein-Euro-Job, das waren 500 mehr als im Vorjahr. Die meisten Jobs gab es im Bereich Garten- und Landschaftspflege. Die Haushaltsmittel für 2008 wurden den ARGEn mittlerweile zugewiesen. Für die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen bedeutet dies, dass ihnen in 2008 ca. 25,6 Mio Euro an Eingliederungsmitteln zur Verfügung gestellt werden. Hinzu kommen 2,3 Mio Euro für Beschäftigungszuschüsse auf dem dritten Arbeitsmarkt. So dass die ARGE Lübeck nach bisherigem Stand mit ca. 14.000 Förderungen (+16%) in 2008 plant.
BU: Markus Dusch, Wolfgang Halbedel, Wolfgang Werner und die ARGE-Kücknitz-Leiterin Vivien Wolgast stellten einen für den hiesigen Bereich erfolgreichen Jahresbericht für 2007 vor.