Armutsrisiko Lübeck
In den letzten Tagen häufen sich Mitteilungen, die belegen, dass nicht nur Lübeck arm ist, sondern auch die Bürger, die hier leben. Die Vorsitzenden der Lübecker LINKEN, Katjana Zunft und Sascha Luetkens äußern sich gemeinsam mit Ragnar Lüttke, dem Fraktionsgeschäftsführer und Abgeordneten der LINKEN in der Lübecker Bürgerschaft.
Knapp 70 % alle Lübecker Kinder haben länger als 4 Jahre Hartz VI Leistungen bezogen. Laut Armutsbericht erhält jedes dritte Kind in Lübeck Tranzferleistungen. Lübeck hat die höchste Sanktionsrate bei unter 25 Jährigen.
Lübeck hat die höchste Schulabrecherquote. Die Obdachlosigkeit in Lübeck steigt rasant. Es steht kaum noch günstiger Wohnraum in Lübeck zu Verfügung. „Das alles sind alarmierende Zeichen, die auf eine jahrelange Ignoranz durch die Lübecker Politiker hinweisen,“ so Katjana Zunft. Das Risiko in Lübeck in Armut aufzuwachsen und leben zu müssen ist größer als in jeder anderen schleswig-holsteinischen Stadt.
Halbherzige Beteuerungen der Bürgerschaft, nach dem erschütternden Armutsbericht 2014, etwas zu ändern, sind offensichtlich verpufft und haben so gar keinen Einzug in den Haushalt 2015 gefunden.
Der Politische Wille, sich diesem dramatischen Problem anzunehmen ist aus Sicht der Linken nicht vorhanden.„Dass eine Brücke irgendwann zusammenbricht, wenn sie nicht gewartet wird, scheint in der Bürgerschaft ja noch halbwegs plausibel zu sein. Dass aber auch ein Sozialsystem gepflegt und den Realitäten angepasst werden muss, scheint bei den vorherrschenden Parteien Lübecks noch nicht angekommen zu sein,“ sagt Katjana Zunft.
„Konsequent wurden in den letzten Jahr en alle Anträge der Linken abgelehnt, die zu Verbesserung gegenüber dieser Armutsbedrohung gestellt wurde,“ stellt der Ragnar Lüttke fest.
Zuletzt wurde der Antrag der LINKEN Fraktion zu einer Maßnahme für „Öffentlich geförderte Beschäftigungs-Gelegenheiten“ in der Bürgerschaft mit großer Mehrheit abgelehnt.
Dabei liefern die Linken auch konkrete Ideen, wie die Situation sich bessern kann. „Es muss endlich Schluss sein, mit dem Ausbau von Luxuswohnungen. Bei jedem Neubauprojekt sollen mindestens 25% der Wohneinheiten für sozialen Wohnungsbau zu Verfügung gestellt werden – eine Praxis die in Städten wie Kiel oder Hamburg längst üblich ist,“ fordert Lüttke.
„Der Schlüssel gegen Armut ist Bildung!,“ wissen Katjana Zunft und Sascha Luetkens: „Bildung fängt mit Frühförderung an und geht bis zur Ausbildungsförderung. Jeden Euro, der in Frühförderung und Schulbildung gesteckt wird, bekommt man in zwei bis dreifacher Höhe wieder zurück, wenn es dadurch gelingt den Lebenserwerbsverlauf eines Menschens positiv zu gestalten.“
DIE LINKE fordert: Lübeck muss mehr Geld in nachhaltige Bildungskonzepte stecken und den sozialen Wohnungsmarkt entlasten.
„Nur so können wir verhindern, dass Lübeck noch länger zur Armutsfalle für seine Bürgerinnen und Bürger wird.“ stellen Ragnar Lüttke, Katjana Zunft und Sascha Luetkens klar.