Ausbildung in Teilzeit: Beruf, Familie & Leben im Einklang
Foto: Jobcenter Lübeck · Veranstaltung im Rahmen der „Woche der Ausbildung“ lieferte Informationen und gab wertvolle Einblicke.
Eine Ausbildung in Vollzeit zu absolvieren, ist nicht immer möglich. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, gesundheitliche oder andere Gründe können die Arbeitszeit einschränken. Hier kann eine Ausbildung in Teilzeit die Lösung sein, denn sie steht allen offen.
Die Arbeitsagentur und das Jobcenter Lübeck organisierten in Kooperation mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer eine Veranstaltung, in der über die Chancen einer Teilzeitberufsausbildung informiert wurde.
Knapp 100 Interessierte nutzten die Gelegenheit, mehr über die flexible Ausbildungsform zu erfahren und mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. An der Veranstaltung konnte vor Ort bei der Handwerkskammer oder per Livestream teilgenommen werden. Für die Besucher:innen gab es im Anschluss an den Vortrag ein Beratungsangebot, Bewerbungsmappencheck und Berufsorientierung von Partner:innen wie zum Beispiel der Beratungsstelle Frau & Beruf.
Leo Nickel, Fachberaterin für das Projekt „Teilzeitausbildung für alle!“ der Handwerkskammer Lübeck, erläuterte die Rahmenbedingungen: „Eine Ausbildung in Teilzeit ist bei allen Ausbildungen im dualen System möglich. Dabei verläuft sie wie eine Vollzeitausbildung – nur, dass die tägliche/wöchentliche Ausbildungszeit im Betrieb individuell verkürzt wird. Das Ausbildungsmodell zeigt sich flexibel und passt sich den Lebensbedingungen der Auszubildenden an.“
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch praxisnahe Einblicke einer Zahntechnikerin in Teilzeitausbildung sowie Sinem Ayanoglu, Auszubildende der TraveNetz GmbH, die aus erster Hand über ihre Teilzeitausbildung, den Arbeitsalltag und ihre persönlichen Erfahrungen berichteten. „Das Teilzeitmodell gibt mir die Möglichkeit auch während der Ausbildungszeit für meine Kinder da zu sein“, erklärt Sinem Ayanoglu, Mutter von 2 Kindern im Alter von 3 und 5 Jahren.
Personalerin Annette Schreiber (re.) von der TraveNetz hat gute Erfahrungen mit der Teilzeitberufsausbildung gemacht: „Mit dem Angebot einer Ausbildung in Teilzeit vergrößern Betriebe den Kreis ihrer Bewerber:innen und können so ihren Fachkräftebedarf zusätzlich langfristig decken. Außerdem können die Ausbildungszeiten flexibel und zur Betriebsstruktur passend gestaltet werden. Meine Teilzeit-Azubis sind äußerst motiviert, verantwortungsbewusst und zeichnen sich durch eine hohe Leistungsbereitschaft aus.“
Aus den Vorträgen und Erfahrungsberichten wurde deutlich, dass eine Ausbildung in Teilzeit insbesondere für junge Eltern, pflegende Angehörige und Quereinsteiger:innen eine attraktive Möglichkeit ist, einen Berufsabschluss zu erlangen.
Für die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Lübeck, Andrea Schlichting ist die Teilzeitausbildung ein wichtiger Baustein für eine moderne und inklusive Berufsausbildung. Die Vorteile liegen für sie auf der Hand: „Mit einem Berufsabschluss in der Tasche steigen die Beschäftigungschancen, verbessern sich die Berufsperspektiven und die Verdienstmöglichkeiten. Unternehmen können durch die Ausbildung in Teilzeit zusätzliche Potenziale erschließen. Die positive Resonanz bei der Veranstaltung bestätigt uns darin, weiter für die Ausbildungsform zu werben und noch mehr Menschen den Zugang zu einer qualifizierten Berufsausbildung zu ermöglichen.“
Sie haben die Veranstaltung verpasst und interessieren sich für eine Ausbildung in Teilzeit? Gerne stehen Ihnen die Expertinnen von Jobcenter und Arbeitsagentur Lübeck zur Verfügung:
Claudia Schmutzer unter 0451/588-739, Jobcenter-Luebeck.BCA@jobcenter-ge.de
oder
Andrea Schlichting unter 0451/588-410, Luebeck.BCA@arbeitsagentur.de