Ausbildungsmarkt mit sonnigen Aussichten für Bewerber

Bis Ende Mai haben die drei Industrie- und Handelskammern (Flensburg, Kiel und Lübeck) 5.205 Lehrverträge für die Bereiche Industrie, Handel und Dienstleistungen eingetragen. Im Vorjahr wurden zu diesem Zeitpunkt 4.543 Verträge gezählt. Das bedeutet eine deutliche Steigerung um 662 Verträge oder 14,57 Prozent.

»Wir verzeichnen einen erfreulichen Zuwachs an Ausbildungsplätzen, weil sehr viele Betriebe ihren Fachkräftebedarf sichern wollen. Das zeigt auch unsere aktuelle Unternehmensbefragung, wonach in diesem Jahr 84 Prozent der Betriebe ihr Ausbildungsangebot ausweiten oder aufrechterhalten wollen. Über sonnige Aussichten können sich deshalb die Bewerber freuen. Für die Ausbildungsbetriebe verschärfen sich dagegen die Besetzungsprobleme“, erklärte Christoph Andreas Leicht, Präsident der IHK Schleswig-Holstein.

Dieses Zwischenergebnis zeige, dass die Betriebe der geänderten Situation Rechnung tragen und versuchen, ihre Ausbildungsentscheidungen möglichst früh zu treffen. Insofern seien auch Vorzieheffekte nicht auszuschließen. Auch die Zahlen der Arbeitsagenturen belegten eine deutliche Zunahme an gemeldeten Stellen mit besseren Chancen für die Bewerber.

Im Rahmen ihrer Akquisetätigkeiten haben die IHKs seit Januar 2011 bereits 328 neue Ausbildungsbetriebe mit 626 neuen Ausbildungsplätzen geworben. Auch in diesem Jahr helfen beim Ausgleich des Ausbildungsmarktes die landesweit durchgeführten IHK-nordjob-Berufsmessen und die landesweiten IHK-Datenbanken mit der Internet-Lehrstellenbörse sowie dem Internet-Lehrstellen- und Praktikantenatlas. Zahlreiche Betriebe bieten dort für Bewerber die Möglichkeit einer ersten Kontaktaufnahme über das Internet. Gleichzeitig können sich auch Bewerber mit ihrem Profil einstellen. Derzeit stehen in der IHK-Lehrstellenbörse 543 Angeboten in Betrieben 89 Nachfragen von Bewerbern gegenüber.

Für unentschlossene Schulabgänger, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, bieten die IHKs am 27. Juni einen bundesweiten „Tag der Ausbildungschance“ an. Dabei können Jugendliche sich über Bewerbungsverfahren und Ausbildungsplatzsuche informieren sowie ihre Bewerbungsunterlagen von IHK-Beratern „checken“ lassen.

Bewerbern empfehlen die IHKs, die zahlreichen Informationsmessen und –medien zu nutzen. Auf dem Lehrstellenmarkt in Schleswig-Holstein gebe es noch starke Bewegung; erst knapp die Hälfte der Ausbildungsverträge dieses Jahres sei bisher geschlossen. Zahlreiche Betriebe suchen noch dringend geeignete Bewerber, sowohl in technischen wie auch in Dienstleistungsberufen.

Alle unbesetzten Lehrstellen sollten der Agentur für Arbeit und den Internet-Lehrstellenbörsen der IHKs (www.ihk-schleswig-holstein.de) gemeldet werden.