Ausgleichsagentur wertet Ökokonten im Stiftungsland bei Gömnitz auf: Neues Eldorado für Rotbauchunke, Kammmolch und Co.
Eine neue Heimat für Rotbauchunke, Kammmolch und Neuntöter – alle europaweit streng geschützt – sowie Sumpfdotterblume und Kuckucks-Lichtnelke entsteht auf ehemals landwirtschaftlich intensiv genutzten Acker- und Grünlandflächen im Stiftungsland bei Gömnitz, Kreis Ostholstein. Um das 14 Hektar große Gelände für die selten gewordenen Pflanzen und Tiere zu optimieren, nimmt die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein gleich ein ganzes Bündel von Maßnahmen in Angriff: Um mehr Wasser in dem trockengelegten Niedermoor im Tal der Redingsdorfer Au zu halten, werden Drainagen entfernt. Auf dem angrenzenden Acker entstehen zwei bis drei neue Tümpel. Damit finden hier Rotbauchunken, Kammmolche und andere Amphibien aus der Umgebung wieder optimale Laichbedingungen vor. Frisch angelegte Lesestein-haufen werden ihnen als Winterquartier dienen. Außerdem wird mit dem Aushub der Teiche ein 190 Meter langer Knickwall neu aufgesetzt. Er wird im kommenden Herbst mit Schlehe, Hasel, Weißdorn und Eiche bepflanzt. Im Frühjahr soll aus dem ehemaligen Acker wieder artenreiches Grünland werden. Angesät wird eine spezielle Gräser- und Kräutermischung, die aus Wildbeständen aus der Region gewonnen wurde. Eine kleine Herde Schottischer Hochlandrinder wird künftig dafür sorgen, dass das Gelände nicht zuwächst.
Die Ausgleichsagentur – 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – sieht sich als Dienstleisterin an der Schnittstelle zwischen Vorhabenträgern, Behörden und Naturschutz. Vom obigen Maßnahmenmix profitieren nicht nur die Natur, sondern auch Bauherren, die für ihren Eingriff in den Naturhaushalt einen Ausgleich leisten müssen. Mit Hilfe der Ökokonten der Stiftung Naturschutz kommen sie dieser Verpflichtung nach und schaffen ein neues Stück intakte Natur.