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Politik & Wirtschaft

Auswahlverfahren abgeschlossen: Land fördert 50 Perspektiv-Kitas für bessere frühkindliche Bildung und gezielte Unterstützung von Familien

KIEL. Startschuss für die 50 Perspektiv-Kitas in Schleswig-Holstein: Das seit Jahresbeginn laufende Auswahlverfahren durch das Land ist abgeschlossen. Insgesamt 50 Einrichtungen haben den Zuschlag erhalten und können nun kurzfristig den Betrieb als Perspektiv-Kita aufnehmen. Dafür werden sie jeweils mit einer halben Fachkraftstelle zusätzlich ausgestattet. Das Perspektiv-Kita-Programm soll Kindern im Vorschulalter eine bessere frühkindliche Bildung ermöglichen und Familien aus bestimmten Sozialräumen noch gezielter als bislang unterstützen. Das Land fördert dieses wichtige Vorhaben mit jährlich rund 2 Mio. Euro.

Sozialstaatssekretär Johannes Albig: „Diese Kitas schaffen Perspektiven – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie verbessern die Bildungs- und Teilhabechancen dort, wo besondere Herausforderungen bestehen. Sie ermöglichen einen besseren Start in eine gelingende Bildungsbiographie. Ich bin sehr froh, dass wir dieses wichtige Vorhaben in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium in Schleswig-Holstein auf den Weg gebracht haben.“

Bildungsministerin Karin Prien sagte: „Die frühe Sprachförderung am Übergang von der Kita in die Grundschule wird unseren Kindern einen erfolgreichen Start in die schulische Bildung erheblich erleichtern. Die Bildungsforschung hebt die besondere Bedeutung dieses Übergangs für den weiteren Bildungsverlauf der Kinder regelmäßig hervor. Ich freue mich deshalb sehr darüber, dass sich unsere Grundschulen und Kindertagesstätten hier gemeinsam auf den Weg machen.“
Die Perspektiv-Kitas kooperieren fest mit bereits bestehenden Perspektiv-Schulen in räumlicher Nähe. Damit werden Kita-Kinder gezielt gefördert und im Übergang zur Schule bestmöglich gestärkt. Mit diesem Ziel richtet das Land derzeit auch das Verfahren „Entwicklungsfokus Viereinhalbjährige“ (Evi) ein. Nach einer Erprobung in einem Modellprojekt soll Evi ab 2026 an den Perspektiv-Kitas zum Einsatz kommen. Mit einer einheitlichen und verbindlichen Entwicklungsdokumentation soll rechtzeitig erkannt werden, welche Kinder zusätzlich vor allem Unterstützung in ihrer Entwicklung benötigen.

Jede Perspektiv-Kita bearbeitet insgesamt drei Handlungsfelder durch die Intensivierung bestehender und die Schaffung zusätzlicher Angebote: Die Handlungsfelder Kooperation Kita-Schule und Sprachliche Bildung sind dabei verbindlich und werden von allen Perspektiv-Kitas umgesetzt. Darüber hinaus wählt jede Perspektiv-Kita je nach Bedarf vor Ort ein weiteres Handlungsfeld aus: mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung, Bewegung und Gesundheit oder Stärkung von Familien durch Kooperation im Sozialraum. Die Umsetzung der Handlungsfelder erfolgt auf der Grundlage der Leitprinzipien Partizipation und Inklusion.

Für das Perspektiv-Kita-Programm hatten sich 67 Einrichtungen aus 13 Kreisen und kreisfreien Städten beworben. Der Schwerpunkt der Anträge lag in den Städten Kiel, Lübeck, Flensburg, Rendsburg und Neumünster vor. Dies entspricht der Verteilung der Perspektiv-Grundschulen und den Ballungsräumen mit dem höchsten Anteil von Kindern mit sozioökonomischer Benachteiligung. Die meisten anerkannten Einrichtungen liegen in Kiel (19) sowie in den Städten Lübeck, Flensburg und Rendsburg (je 5). Anerkannte Einrichtungen befinden sich etwas stärker in freier (28 Einrichtungen) als in kommunaler (22 Einrichtungen) Trägerschaft . Die Größe der anerkannten Einrichtungen liegt zwischen 30 und 156 betreuten Kindern. Insgesamt werden in den anerkannten Einrichtungen damit ca. 4300 Kinder betreut.

Weitere Informationen:
schleswig-holstein.de – Landesportal Schleswig-Holstein – PerspektivKitas in Schleswig-Holstein