Baltic Sprint Cup 2008: Von Travemünder Woche bis Rønne/Bornholm
Die Pflege panbaltischer Beziehungen per Hochseeregatta war 2005 die Idee. Seitdem hat der Baltic Sprint Cup eine kleine Tradition erlangt und steigt am 19. Juli 2008 schon zum vierten Mal. Auf der 48. Internationalen Bootsausstellung hanseboot wurden in Hamburg nicht nur die Ausschreibung präsentiert, sondern auch gleich die ersten namhaften Teilnehmer.Start der vier Etappen über insgesamt 710 Seemeilen ist am ersten Tag der 118. Travemünder Woche. Der Kurs führt die Seglerinnen und Segler übers schwedische Karlskrona nach Klaipeda in Litauen zum Sea Festival. Von dort geht es nach Gdynia und Gdansk in Polen, wo auch zwei Kurzwettfahrten geplant sind, bevor das Ziel am 1. August vor Rønne auf Bornholm ausliegt.
„Das Interesse am nächsten Baltic Sprint Cup ist enorm, obwohl es noch neun Monate hin ist“, freuen sich Regattaleiter Alan Green und Eventmanager Henning Rocholl vom Veranstalter SAIL & RACE. Die Organisatoren zählen bereits 28 Voranmeldungen, von denen die ersten drei auf der hanseboot das frisch gedruckte Meldeformular ausfüllten. Das waren der Kieler Tilmar Hansen mit der „Outsider“, Volker Andreae aus Hamburg für die „Inschallah VI“ sowie Christopher Wuttke von der „Guts ’n Glory“ (Bückeburg).
„Wir waren bei der traumhaften Premiere 2005 dabei, als es durchs Baltikum und Skandinavien nach Warnemünde ging, und auch im Folgejahr. Damals hatten wir viel Spaß, aber seglerisch keine Chance“, sagte Hansen, „aber mit der neuen ‚Outsider‘ wollen wir auf dem wiederum reizvollen Kurs auch gewinnen.“ Die Elliott 52 war dieses Jahr Klassensiegerin und insgesamt Zweite bei der Transatlantikregatta.
Mit Christopher Wuttke und dessen Unternehmen „SE Spezial-Electronic“ wurde gleichzeitig auch der so genannte Start-up-Sponsor für den Starthafen Travemünde vorgestellt, der die Eröffnungsparty am 18. Juli gibt. „Das Rahmenprogramm der Baltic Sprint Cups ist seit jeher ein besonderes Highlight der Regatta“, erklärte der Eigner und Skipper der DK 46 „Guts ’n Glory“, „das soll auch in Zukunft so bleiben.“
Ein weiterer Höhepunkt der Social Events wird wiederum der Etappenstopp in der litauischen Hafenstadt Klaipeda am Wochenende 26./27. Juli, denn dann wird dort auch das große Sea Festival gefeiert. „Wir planen wieder eine öffentliche Preisverteilung auf dem maritimen Volksfest“, so Henning Rocholl, „denn die Begeisterung der Bevölkerung vor Ort war eine schöne Anerkennung für die Aktiven und Motivation für die kommenden Strapazen.“ Denn die Teilstrecken des Baltic Sprint Cups zwischen 111 und 216 Seemeilen dauern je nach Bootsgröße meist länger als 24 Stunden und damit auch nonstop über Nacht.
Neu sind beim Baltic Sprint Cup 2008 zwei Kurzrennen, die am 27. Juli im Golf von Gdansk stattfinden und zusammen als eine Wertungsetappe zählen. Die polnische Tochter des Hauptsponsors, die Bank DnB NORD Polska S.A., die jüngst mit der polnische BiSE Bank fusioniert hat, veranstaltet im Rahmen des Events die „DnB NORD Offshore Days“. „Wir wollen einen zusätzlichen sportlichen Aspekt hineinbringen, der die Teilnehmer in Wettfahrten um enge Bahnmarken zeigt, wo sie ihr klassisches Segelkönnen unter Beweis stellen müssen“, erläutert Regattadirektor Green die Idee. Im Anschluss geht es auf die Schlussetappe zur dänischen Urlaubsinsel Bornholm, wo der „Final Showdown“ in Rønne alle Beteiligten nach mehr als 700 Seemeilen mit der DnB NORD-Abschlussparty und den Gesamtsieger mit einer Porzellantrophäe der Bank belohnt.
Der vierte Baltic Sprint Cup für Yachten ab 30 Fuß (9,14 Meter) Länge und mit mindestens vierköpfiger Mannschaft wird in zwei Divisionen ausgeschrieben, die je nach Beteiligung in unterschiedliche Größenklassen unterteilt werden. Das Resultat der schlechtesten Einzeletappe darf gestrichen werden. Die Wertung für die Racer erfolgt erstmals nach IRC, während die Cruiser-Racer weiter nach ORC Club berechnet werden. „Die meisten internationalen Hochseeklassiker wie das Rolex Fastnet Race oder das gerade zu Ende gegangene Rolex Middle Sea Race in Malta werden inzwischen nach IRC gewertet“, erklärten Alan Green und Henning Rocholl die Entscheidung, die Wasser auf die Mühlen von Volker Andreae bedeutet. „Das System hat sich durchgesetzt und als gerechtes Handicap unterschiedlich großer Boote bewährt“, so der Eigner und Skipper der Gesamtsiegerin von 2006, „Inschallah VI“.
„Wir sind davon überzeigt, dass die Leistungen gerade unterschiedlicher moderner Yachten mit Schwenkkiel oder Wasserballast damit am fairsten gegenüber konventionellen Schiffen bewertet werden.“
„In den drei ersten Jahren haben wir 103 Yachten in 14 verschiedenen Häfen von neun Ostseeanrainern gesehen“, resümierten Rocholl und Green den bisherigen Baltic Sprint Cup, „sie waren die beste Werbung für neue Interessenten. Wir hoffen auf zahlreiche Neumeldungen.“ Erstmals wird die Regatta in Deutschland starten, in Travemünde, wo sie in die Großveranstaltung Travemünder Woche integriert wird. Auch in Karlskrona, Gdynia und Rønne feiert der Event Premiere. Die Organisationsspitze überzeugt: „Der Baltic Sprint Cup ist das Hochseehighlight im nordischen Regattakalender 2008.“