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Umwelt & Sport

Beach Boys verspielen Meisterschaft

Timmendorfer Strand – In einem wahren Spitzenspiel verloren die Beach Boys am Freitagabend im randvollen ETC mit 3:6 gegen die Piranhas aus Rostock und können die Meisterschaft damit nicht mehr aus eigener Kraft erreichen. Bis zur 52. Minute sah eigentlich alles nach einem großen Triumph für die Mannschaft von Andris Bartkevics aus, doch dann bekamen die rund 1250 Zuschauer (Vereinsrekord) im Eistempel am Kurpark vorgeführt, wie schnell es im Eishockey doch manchmal gehen kann.

Ab der ersten Minute zeigten beide Mannschaften, wieso sie ganz oben in der Tabelle stehen. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel ohne viele Unterbrechungen, in dem sich die Beach Boys die Oberhand erkämpften und deutlich mehr Chancen als die Gäste aus der Hansestadt hatten. Nach sieben Minuten setzte der erst 18-jährige Ralf Rinke, der ein bärenstarkes Spiel ablieferte, den Puck genau in den Winkel und es stand 1:0 für die Strandjungs. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient und hätte bis zum Ende des ersten Drittels auch noch erhöht werden können – vielleicht sogar müssen.

Im zweiten Drittel wurde das Spiel ausgeglichener, Rostock kam immer besser ins Spiel, doch das Tor machten erst einmal die Beach Boys: Ralf Rinke erhöhte in der 32. Minute auf 2:0 und sorgte für ausgelassenen Jubel bei den EHCT-Fans. Rund eine Minute vor Ende des Spielabschnitts konnte Petr Sulcik aber den bis dahin überragenden Björn Reinke überwinden und den Anschlusstreffer erzielen. Die Beach Boys wirkten davon erst einmal unbeeindruckt, spielten auch im dritten Drittel weiter auf Sieg und konnten in der 44. Minute die Führung durch ein Tor von Marco Meyer sogar noch weiter ausbauen. Der Meister aus Rostock gab sich aber noch nicht geschlagen und spielte weiter nach vorne. In der 53. Minute verkürzte Jens Stramkowski auf 3:2 und als Petr Sulcik nur eine Minute später in Unterzahl den Ausgleich erzielen konnte, kippte das Spiel. Die Beach Boys waren sichtlich beeindruckt, während Rostock jetzt alles gelang. Fünf Minuten vor Spielende erzielte der Ex-Timmendorfer Slava Koubenski im Powerplay das 3:4 und damit die erstmalige Führung für Rostock. Die Beach Boys mussten nun alles auf eine Karte setzen – und verloren. In den letzten Minuten blieb Björn Reinke zu Gunsten eines weiteren Feldspielers auf der Bank und der REC nutzte diese Möglichkeit eiskalt aus: Karol Bartanus erzielte aus dem eigenen Drittel das 3:5 und wenig später erzielte Christopher Schimming sogar noch das 3:6. Die Beach Boys verließen mit hängenden Köpfen das Eis, wurden aber trotzdem von ihren Fans noch einmal auf das Eis geholt und für eine tolle Leistung gefeiert, bei der in der Schlussphase leider die Konzentration und auch das nötige Glück fehlte.

EHCT-Coach Bartkevics war nach dem Spiel sichtlich niedergeschlagen und gratulierte dem REC zur Meisterschaft. Das Ziel ist nun, Platz zwei zu verteidigen und damit die Teilnahme an der Meisterrunde perfekt zu machen. „Wir wollen weiterhin jedes Spiel gewinnen“, sagte der Trainer.

Am zweiten Heimspiel des Wochenendes bekam der Tabellenletzte aus Wedemark zu spüren, was bei den Beach Boys Frustbewältigung bedeutet: Mit 12:1 wurden die Scorpions wieder nach Hause geschickt. Besonders die zweite Sturmreihe um Christian Herrmann, Moritz Meyer und Marco Meyer zeigte eine überzeugende Leistung, wobei der EHCT seine Überzahlspiele eiskalt ausnutzte. Trotz des klaren Ergebnisses machte Andris Bartkevics nach dem Spiel deutlich, dass die Enttäuschung vom Freitag bei der Mannschaft noch tief sitzt. Die Tore vor rund 500 Zuschauern im ETC erzielten: Christian Herrmann (4), Jeff Maronese (3), Marco Meyer (2), Matthias Koglin, Patrick Saggau und Kenneth Schnabel.

Am kommenden Wochenende stehen innerhalb von nicht einmal 24 Stunden zwei richtungsweisende Spiele auf dem Programm. Am Samstagabend müssen die Beach Boys bei den Hannover Braves antreten (19:30 Uhr) und am Sonntag gastiert mit den Harzer Wölfen die Mannschaft der Stunde im ETC (18 Uhr). Mit zwei Siegen gegen die direkte Konkurrenz kann der EHCT einen großen Schritt Richtung Bundesliga-Aufstiegsrunde machen.