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Politik & Wirtschaft

Beseitigung gefährlicher Munition aus dem Seegebiet Kolberger Heide für dieses Jahr erfolgreich abgeschlossen

Sprengung einer Ankertaumine am 27. Februar 2012, der Jet ist etwa 15 Meter hochSprengung einer Ankertaumine am 27. Februar 2012, der Jet ist etwa 15 Meter hoch Dr. Knobloch (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) 2012

Sieben gefährliche Seeminen und Torpedoköpfe, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Versenkungsgebiet an der südlichen Ausfahrt der Kieler Förde abgelagert wurden, sind erfolgreich beseitigt worden. Wie das Innenministerium am Dienstag (6. März) in Kiel mitteilte, lief der diesjährige Einsatz des Kampfmittelräumdienstes trotz der widrigen Wetterbedingungen unfallfrei und reibungslos.

Zum Schutz der Schweinswale kam die in Schleswig-Holstein in mehrjähriger Arbeit weiterentwickelte so genannte Blasenschleiertechnik zum Einsatz. Durch einen Hohlzylinder aus Luftblasen um die Sprengstelle herum wird die nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen für Schweinswale und andere Meeressäugetiere gefährliche Fläche um 97 Prozent verkleinert – ein Erfolg der engen Kooperation der maritimen Forschung der Bundeswehr, allen voran der Wehrtechnischen Dienststelle 71, der Dienststellen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Wasserschutzpolizei, der beteiligten Spezialunternehmen für maritime Technologie und des Kampfmittelräumdienstes.

Zum geplanten Beginn des Einsatzes am 20. Februar waren alle Vorbereitungen abgeschlossen und die Einsatzkräfte standen bereit. Die erste Einsatzwoche hindurch ließen Wind und Seegang jedoch keine sicheren Arbeiten auf See zu. Erst am darauffolgenden Montag wurde die erste Ankertaumine gesprengt, nachdem sie von der Versenkungsstelle geborgen und an den Sprengplatz verzogen worden war. An diesem Tag und am Mittwoch konnten je zwei, am darauffolgenden Freitag sogar drei Großsprengkörper sprengtechnisch vernichtet werden.

Damit sind die Sprengarbeiten des Kampfmittelräumdienstes vor Heidkate für dieses Jahr abgeschlossen. Bei Nacharbeiten wird jedoch weitere, bergungsfähige Munition aus dem Wasser geholt und umweltgerecht an Land entsorgt werden. Die dann geräumte „Schüttstelle A“ wird nachkontrolliert und die Gefährdungslage anschließend zusammen mit den durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord in Zusammenarbeit der Einsatzflottille 1 erhobenen Daten über die Gesamtbelastung der Verdachtsfläche in der Kieler Bucht durch die Fachleute des Landeskriminalamts neu bewertet. Dieses umfassende und aktualisierte Lagebild ist die Grundlage für die Planung und Vorbereitung weiterer Maßnahmen zur Gefahrenabwehr in diesem Jahr.