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Politik & Wirtschaft

BfL fordern LNG-Betankungsanlage

Der zukünftige umweltfreundliche Treibstoff für Schiffe heißt LNG (natürliches Flüssiggas)! Die BfL-Fraktion tritt für die Erstellung einer LNG-Betankungsanlage in Lübeck, zwecks Versorgung von Schiffsantrieben mit diesem umweltfreundlichen Treibstoff, ein.Dazu erklärt der hafenpolitische Sprecher der BfL-Fraktion, Uwe-Jens Iwers:

„Ab 2015 gelten verschärfte Bedingungen für Schwefelanteile im Abgas von Schiffsmotoren auf Nord- und Ostsee. Das setzt einen teuren schwefelarmen Treibstoff oder eine zusätzliche Abgas-Nachbehandlung mittels „Scrubber“ voraus. Laufende Schiffe werden derzeit aufwändig mit solchen Scrubbern nachgerüstet.

Deutliche Kosteneinsparungen bei Schiffsbetriebsstoffen lassen sich jedoch durch den Einsatz von preiswertem LNG (liquid natural gas) erzielen, zumal dann die Abgaswerte auch alle zulässigen Grenzwerte unterschreiten. Für neue Schiffe wird LNG mit Sicherheit als Treibstoff zum Einsatz kommen. Vorreiter für den vielfachen Einsatz von LNG auf Schiffen und Fähren ist Norwegen. Aber auch in vielen europäischen Hafenstädten an Nord- und Ostsee werden aktuell Betankungs-Infrastrukturen geschaffen. Lübeck als Ostseehafen mit dem größten Umschlagsvolumen und der größten Fährschiffsdichte muss ebenfalls bei der Schaffung der erforderlichen Anlagen tätig werden. Den Reedereien muss bereits jetzt das Signal gegeben werden, dass ab einem Zeitpunkt X in Lübeck die zukunftsorientierte Betankung mit LNG möglich ist.

Im Jahre 2012 stimmte die Bürgerschaft dem BfL-Antrag zur Untersuchung der Infrastruktur für eine LNG-Betankung von Schiffen in Lübecks Häfen zu. Das Ergebnis der Untersuchung von 2013 hat gezeigt, wie die Erstellung dieser Infrastruktur und der entsprechenden Logistik realisierbar ist.

Leider haben sich seitdem keine erkennbaren Fortschritte ergeben. Nach dem Prinzip „Henne oder Ei“ geht es nie weiter. Lübeck kann nicht warten, bis ein Reeder anfragt – im Hafen muss jetzt in die Zukunft investiert werden, wenn Lübeck größter Umschlagshafen bleiben will. Die Bauzeit eines neuen Schiffes ist deutlich kürzer, als die Erstellung von Landanlagen einschließlich aller behördlichen Bauformalitäten.

Die Reederei Finnlines sieht zurzeit von LNG-Schiffen ab, weil die Infrastruktur zum Tanken nicht vorhanden ist. Es muss also schnellstmöglich eine Interessengemeinschaft, besser Investorengemeinschaft „LNG“ entstehen, die besetzt wird mit Reedern, Hafenbetreibern (z.B. LHG, Lehmann, usw.), LPA, Stadtwerke Lübeck Treibstofflieferanten und Anlagenbauern, zwecks Realisierung dieser zukünftigen Technologie und Sicherstellung der nötigen Finanzierung, einschließlich möglicher Fördermittel.

In Hamburg ist jetzt eine LNG-Barge in Betrieb genommen worden, die mittels LNG elektrische Leistung generiert, um Kreuzfahrtschiffe im Hafen umweltfreundlich mit Energie zu versorgen. Hierbei kann die Abgasemission durch bordeigene Dieselgeneratoren vermieden werden.“