BfL zum Warnstreik der Hafenarbeiter
Wie viele Negativmeldungen kann Lübecks Hafenwirtschaft noch vertragen? Abgesehen davon, dass es an Erweiterungspotential für die Fähranleger fehlt, erst recht für das Kreuzfahrtgeschäft, ist die Politik nicht bereit, eine Perspektive für eine Zweischiffigkeit zu realisieren. Die Anbindung an das Binnenwasserstraßennetz verliert an Bedeutung, da nur noch veraltete, auslaufende Schiffsgrößen den Kanal passieren können. Hafenschlepper wurden abgeschafft, Maßnahmen zur Planung und Einführung einer Logistik mit LNG (liqid-natural-gas) für umweltfreundliche Schiffsantriebe sind nicht erkennbar und der Ausbau von Landstromversorgungen während der Schiffsliegezeiten kommt nicht voran. Jetzt werden auch noch Warnstreiks der Hafenarbeiter angekündigt. Anders als z.B. bei Busfahrern – mit einer örtlichen Monopolstellung – bedeutet das für den Lübecker Hafen, dass Frachtverkehr alternativ über die konkurrierenden Häfen und deren Kapazitäten abgewickelt wird, vielleicht auch dauerhaft. Nicht die Forderungen nach einer gerechten Entlohnung soll hier in Frage gestellt werden, sondern die Maßnahmen zur Durchsetzung. Der Umschlag von 2008 ist trotz boomender Wirtschaft noch nicht wieder erreicht. Lieber nicht am eigenen Ast sägen, hängen daran doch auch viele andere Arbeitsplätze!