Bildungsminister Klug setzt auf den qualitativen Ausbau der Ganztagsangebote zwischen den Meeren
RENDSBURG. „Impulse für eine veränderte Lernkultur“ lautete das Motto der Veranstaltung „Ganztag zwischen den Meeren“ im Kulturzentrum „Hohes Arsenal“ in Rendsburg, die der Minister für Bildung und Kultur, Dr. Ekkehard Klug, heute (16. März) gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Dr. Heike Kahl, im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Praxis von Ganztagsschulen eröffnete. „Die Ganztagsschulen in Schleswig-Holstein haben sich gut etabliert. Sie erfahren bei den Beteiligten vor Ort ein hohes Maß an Zustimmung“ sagte Klug. Die zentrale Herausforderung bestehe jetzt in der Verbesserung der Kooperation sowie der stärkeren Einbindung des pädagogischen Personals. Dr. Heike Kahl stellte besonders die Unterstützung der erwachsenen Begleiterinnen und Begleiter als wichtig und prägend für die Kultur einer Schule heraus: „Motivierte und engagierte Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eröffnen neue Lern- und Erfahrungsräume.“
In Schleswig-Holstein sind mittlerweile rund die Hälfte der Schulen Ganztagsschulen; 430 verfügen über Offene Angebote und 33 sind gebundene Ganztagsschulen. Zu der Tagung in Rendsburg kamen rund 300 Interessierte aus Praxis, Verwaltung und Wissenschaft. Die Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ hatte die Veranstaltung in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung und Kultur und dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein sowie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung organisiert. Unter den Gästen waren Schulleitungen und Lehrkräfte, Ganztagskoordinatorinnen und -koordinatoren, außerschulische Partnerinnen und Partner der Jugendhilfe, Vereine und Verbände, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen. „Multiprofessionelle Zusammenarbeit ist die große Chance an den Ganztagsschulen. Sie kann maßgeblich zur Veränderung der Lernkultur beitragen“, betonte auch Dr. Karsten Speck in seinem Vortrag zur Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufskulturen an Ganztagsschulen.
Einblicke in die Praxis bot die Ausstellung der Referenzschulen „Ganztägig lernen“: Die Eichendorffschule Kronshagen zeigte zum Beispiel, wie Schulleitung, Lehrkräfte, Koordinatorin der Offenen Ganztagsschule und der Mensabetreiber als eingespieltes Team im Schülerrestaurant „Meet and Eat“ zusammenarbeiten. So genannte „Mensa-Guides“ stehen den Jüngeren helfend zur Seite. Eltern sind als Gäste herzlich willkommen. Eine weitere Besonderheit ist der naturnahe Schul(hof)park mit hügeliger Bewegungslandschaft. Die Schule Altstadt aus Rendsburg wiederum setzt als Europaschule den Schwerpunkt auf interkulturelles Lernen und ist beteiligt an einem EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen in Deutschland.
In Fachforen arbeiteten die Teilnehmenden zu den Themen Individualisiertes Lernen, Bildungslandschaften, Veränderungsmanagement, Lebensweltorientierung und Umgang mit Kindern, die sich in schwierigen Situationen befinden. Auch in Workshops stellten Ganztagsschulen und außerschulische Partner ihre gute Praxis vor: Die Kieler Gelehrtenschule machte ein Angebot zu „Ganztag an Gymnasien“. Im Workshop der Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek Nordost wurden die Möglichkeiten der Berufsvorbereitung im Ganztag diskutiert. Die Grund- und Hauptschule Süsel und der Deutsche Kinderschutzbund Ostholstein sprachen gemeinsam zur Verzahnung von Vor- und Nachmittag, während sich im Workshop der Gemeinschaftsschule Halstenbek alles um die Schulsozialarbeit drehte. „Kritik auf modern“ übte Lennart Beeck des Bildungswerkes für Schülervertretung und Schülerbeteiligung in seinem Workshop zur Feedback-Kultur. Die Kreismusikschulen Plön und Schleswig-Flensburg stellten sich „mit Pauken und Trompeten“ als Bildungspartner vor.
Weitere Informationen zum Thema auf der Website der Serviceagentur „Ganztägig lernen SH“ unter www.sh.ganztaegig-lernen.de.