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Politik & Wirtschaft

Bischof von Maltzahn: Partnerschaft mit Ohio inspiriert

Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn (4.v.l.) und Bischöfin Suzanne Darcy Dillahunt (4.v.r.) mit den Delegationen im Schweriner Dom.  Foto: Nordkirche/C. MeyerFoto: Nordkirche/C. Meyer – Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn (4.v.l.) und Bischöfin Suzanne Darcy Dillahunt (4.v.r.) mit den Delegationen im Schweriner Dom.
Eine Delegation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) besucht erstmals offiziell die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Ein Arbeitsessen, Rundgang im Schweriner Dom und Austausch mit Gemeindegliedern aus der Region in Wittenburg: Der erste Besuchstag für die US-amerikanische Bischöfin Suzanne Darcy Dillahunt und ihre Begleiter am 11. Januar 2015 bot vielfältige Informationen, aber vor allem persönliche Begegnungen.

„Unsere Visite ist ein weiterer Baustein, um die Beziehungen zwischen unserer Southern Ohio Synod und der Nordkirche zu vertiefen“, sagt die Bischöfin. Neben dem Glauben gäbe es viele Anknüpfungspunkte und ähnliche Herausforderungen. „So schreitet beispielsweise die Säkularisierung unserer Gesellschaft in den USA voran. In der Nordkirche und insbesondere in Mecklenburg ist das Problem nur schon weiter fortgeschritten“, so Bischöfin Dillahunt. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen im christlichen Glauben und als Botschafter von Jesus Christus zu stärken.

Wie kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hierzulande funktioniert, erfuhren die Gäste aus Ohio bei einem Gespräch in der Kirchengemeinde Wittenburg.  Sechs Jugendliche berichteten, dass sie gerade mit vier weiteren Mädchen und Jungen eine Ausbildung zum Teamer absolvieren und künftig die Freizeiten gut ausgebildet begleiten und inhaltlich mitgestalten können. Beim anschließenden Gemeindeabend wurde gleich darüber geredet, wie die Partnerschaften, die zum Beispiel die Kirchengemeinden Wittenburg, Vellahn oder Zarrentin mit amerikanischen Gemeinden in Ohio pflegen, weiter gestaltet werden können. So wurde vorgeschlagen, gemeinsame Konfirmanden-Camps zu organisieren oder ein kleines Liederheft zusammenzustellen, aus dem bei Begegnungen gesungen werden kann

Für den Besuchstag in Mecklenburg und die Partnerschaft, die er „als eine große Inspiration empfindet“, bedankte sich der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn und erinnerte an seine eindrückliche Reise mit Theologiestudierenden aus der Nordkirche im vergangenen September nach Ohio und New York.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika hat gut 4,1 Millionen Mitglieder und ist in sogenannte Synoden, die wie Diözesen von einem Bischof oder einer Bischöfin geleitet werden, gegliedert. Die Süd-Ohio Synode ist seit 2013 eine Partnerkirche der Nordkirche. In Mecklenburg waren bereits in den 1980er-Jahren die ersten Beziehungen in die USA aufgebaut worden. Insgesamt haben heute etwa 13 Kirchengemeinden in Mecklenburg eine Partnerschaft mit einer lutherischen Gemeinde in Ohio.

Am  Montag , den 12. Januar, tagte der Nordamerika-Ausschuss des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche in Hamburg, das die internationalen Beziehungen der Nordkirche koordiniert. Am Dienstag und Mittwoch werden die Gäste außerdem das Ökumenische Forum in der Hafen-City, die St. Pauli Kirchengemeinde und das Predigerseminar in Ratzeburg besuchen, das intensive Verbindungen zum Trinity Lutheran Seminar in Columbus im US-Bundesstaat Ohio unterhält.

Zu der US-Delegation gehören neben Bischöfin Dillahunt ihr Ehemann Brian, William Rauch, der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses der Ohio-Synode, sowie Brad Binau, der Dekan des Trinity Lutheran Seminars in Columbus. Vorbereitet wurde der Besuch von der Nordamerikareferentin des Zentrums für Mission und Ökumene, Dr. Karen Bergesch.